Krefeld CDU-Boykott des Fests ohne Grenzen: Bündnis verwechselt?

Krefeld · Organisator Ulrich Knur glaubt, dass der CDU-Chef Marc Blondin die Bündnisse nicht auseinander halten kann.

Die Ankündigung der Krefelder CDU, so lange nicht am Fest ohne Grenzen teilnehmen zu wollen, bis sich das Bündnis für Toleranz als Organisator von teilnehmenden Kommunisten und Marxisten-Leninisten distanziert, sorgt weiter für Wirbel. Der von den CDU-Landtagsabgeordneten Marc Blondin und Britta Oellers formulierte Boykott und die Behauptung, den Koordinator des Veranstalters, Ulrich Knur, bereits im März über die Absicht der Christdemokraten informiert zu haben, erzeugen Widerspruch.

Knur will das nicht so stehen lassen. "So wie die CDU behauptet, stimmt das nicht", erklärt er. Als Sprecher des Sozialbündnisses Krefeld, dessen Thema soziale Gerechtigkeit sei, habe er im März alle Landtagskandidaten mit der Bitte angeschrieben, die "Krefelder Erklärung zur Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung" zu unterzeichnen. Britta Oellers und Marc Blondin hätten in einer gemeinsamen Erklärung dargelegt, dass sie dies unter anderem wegen der Teilnahme der DKP im Sozialbündnis nicht tun wollten. Da die CDU nie Partner im Sozialbündnis war, sei das so zu akzeptieren gewesen, berichtete Knur.

Ganz anders sei die Situation im "Bündnis Krefeld für Toleranz und Demokratie", wo es um Antifaschismus und gegen Fremdenfeindlichkeit gehe. Dort sei die CDU von Anfang an Bündnispartner gewesen, habe sogar Wert darauf gelegt, von einem Ratsmitglied vertreten zu werden, schildert Knur. CDU Ratsfrau Ingeborg Müllers habe 2008 in einer Arbeitsgruppe, in der auch die DKP vertreten war, die Grundsätze des Bündnisses mit erarbeitet, in denen es heißt: "Bei aller Unterschiedlichkeit werden unsere Bündnispartner sich gegenseitig respektieren und den Widerstand gegen die Faschisten gemeinsam und solidarisch gestalten." Die Beteiligung der CDU habe in den vergangenen Jahren sehr nachgelassen, sagte Knur. Auf Nachfrage bei CDU-Ratsfrau Simone Roemer, sei ihm dies mit terminlichen Problemen begründet worden.

"Es scheint mir, als ob Herr Blondin die verschiedenen zivilgesellschaftlichen und schon lange aktiven Krefelder Bündnisse nicht auseinander halten kann. Was ich von einem erfahrenen Politiker, Parteichef und Landtagsabgeordneten eigentlich erwarten würde", urteilte Knur.

(sti)
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