Krefeld Bundespräsident überreicht Adalbert-Preis aus Krefeld

Krefeld · Frank-Walter Steinmeier überreicht niederrheinischen "Adalbert-Preis" an den Ungarn Imre Konya.

Krefeld: Bundespräsident überreicht Adalbert-Preis aus Krefeld
Foto: Kathrin Heller

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat jetzt im Schloss Bellevue in Berlin einen Preis überreicht, der in Krefeld wurzelt: Er verlieh den "Internationalen Adalbert-Preis für Frieden, Freiheit und Zusammenarbeit in Europa" an Imre Kónya, den früheren ungarischen Innenminister.

Der Preis wird alle zwei Jahre von der Krefelder "Adalbert-Stiftung" an Persönlichkeiten verliehen, die sich in hervorragender Weise um ein dauerhaftes Zusammenwachsen ganz Europas und um die Vertiefung und Pflege nachbarschaftlicher Beziehungen zwischen west- und mitteleuropäischen Völkern verdient gemacht haben. Traditionell wird der Preis jeweils von einem Staatspräsidenten aus Deutschland, Polen, Ungarn, Tschechien oder der Slowakei überreicht. Bundespräsident Steinmeier begrüßte die Krefelder Delegation, die von Professor Dr. Hans Süssmuth, dem Vorstandsvorsitzenden der "Adalbert-Stiftung", angeführt wurde, und den Preisträger und seine Familie und ging auf die überragende Bedeutung des Krefelder Preises ein, der besonderes Renommee in den sogenannten "Adalbert-Ländern" in Mitteleuropa genießt. Die Laudatio auf den aktuellen Preisträger hielt Professor Dr. Gábor Erdödy, Botschafter a.D. Ungarns in Deutschland von 1992 bis 1996 und am Heiligen Stuhl sowie Professor an der ELTE Budapest. Er nannte Konya einen authentischen Vertreter des demokratischen Erbes von József Antall, Träger des ihm posthum verliehenen "Adalbert-Preises im Jahre 1996. Der Preisträger Dr. Imre Konya war nach seinem Examen an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Eötvös Lórand Universität als Rechtsanwalt tätig und gründete 1988 das "Unabhängige Juristenforum", dessen Leiter er ein Jahr später wurde. Er moderierte in dieser Funktion die Sitzungen des "Oppositionellen Runden Tisches". Aus der politischen Absichtserklärung dieses "Runde Tisches" resultierten 1989 die Verhandlungen zur Modifizierung der ungarischen Verfassung.

"Forum" und "Runder Tisch" bildeten die entscheidenden Foren für den dann einsetzenden Systemveränderungsprozess in Ungarn. Als Fraktionsvorsitzender des "Ungarischen Demokratischen Forums" sicherte er im Parlament die stabile Basis für die Regierungsarbeit, betonte der Laudator.

Konya wirkte dadurch als einer der wichtigsten Mitarbeiter des Ministerpräsidenten József Antall in den Jahren von 1990 bis 1992. In seiner Funktion als Innenminister der Boross-Regierung von 1993 bis 1994 stützte er unter bekannt schwierigen innenpolitischen Verhältnissen den Neuaufbau der staatlichen Verfassung.

Unter den prominenten bisherigen Preisträgern des "Adalbert-Preises" aus Krefeld ragen Václav Havel und Helmut Kohl heraus.

(RP)
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