Krefeld Bundesbauministerin besucht BZB in Oppum

Krefeld · Barbara Hendricks informiert sich am Bökendonk über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten im Baugewerbe.

 Ministerin Barbara Hendricks spricht mit dem 16-jährige Tim Große, der bei der Stadt Krefeld im ersten Lehrjahr arbeitet.

Ministerin Barbara Hendricks spricht mit dem 16-jährige Tim Große, der bei der Stadt Krefeld im ersten Lehrjahr arbeitet.

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Abdou verschlägt es die Sprache. Der junge Mann aus dem Senegal bekommt zunächst nur ein schüchternes "gut" heraus, als ihn Barbara Hendricks gestern Nachmittag mit einem fröhlichen "Na, wie geht's?" nach seinem Befinden fragt. Einen so flapsigen Spruch hatte er von der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit nicht erwartet. Die SPD-Politikern muss noch ein zweites Mal nachfragen, um etwas mehr von dem Schwarzafrikaner zu erfahren, der als Flüchtling an den Niederrhein kam.

Die Arbeit als Kanalbauer mache ihm Spaß, und er wolle bald mit der Lehre beginnen, erklärt Abdou sodann. "Nur zu, im Bauberuf brauchen wir Leute, die etwas leisten können. Hier kann man wirklich etwas lernen", empfiehlt ihm die 64-Jährige, die den Bildungszentren des Baugewerbes (BZB) in Oppum einen Besuch abstattet, um sich in den Werkstätten über die Ausbildung zu informieren. Mit einem "Tschüss, macht's gut, viel Erfolg!" verabschiedet sie sich nach dem Smalltalk von Abdou und seinen Kollegen - nicht bevor noch ein Gruppenfoto mit der Ministerin gemacht wurde.

Dann wendet sich die gebürtige Kleverin bei ihrem Rundgang den nächsten Hallen zu, in denen Lehrlinge des ersten Lehrjahres werkeln. Sie trifft auf angehende Beton- und Stahlbetonbauer, Fliesenleger, Maurer, Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer sowie Zimmerer - und präsentiert sich dabei als ausgesprochene Insiderin. "Das ist keinesfalls selbstverständlich", sagt Markus Crone. Der Leiter des BZB, der die Ministerin gemeinsam mit Rüdiger Otto, dem Vizepräsidenten des Zentralverbandes auf dem Rundgang begleitet, ist begeistert von ihrer Kompetenz. "Sie ist eine ausgesprochene Kennerin der Materie", sagt er. Barbara Hendricks spricht nach dem anderthalbstündigen Rundgang von einem "gut funktionierenden und modernen Ausbildungssystem". Eine dreijährige Ausbildung ist das Fundament für die Ausbildungsberufe im Baugewerbe und wird mit der Gesellenprüfung abgeschlossen, die Voraussetzung für die Meisterprüfung ist. Um eine umfassende Ausbildung zu erhalten, geht der Auszubildende dabei an drei Stellen "in die Lehre": im Ausbildungsbetrieb, im Berufskolleg für die Theorie und eben im Bildungszentrum des Baugewerbes für die überbetriebliche Praxis.

Am Bökendonk erfolgt die überbetriebliche Ausbildung der Berufsanfänger sowie die Aus-, Weiterbildung und Qualifizierung von Mitarbeitern und Unternehmern aus der gesamten Bauwirtschaft. Das Weiterbildungsprogramm bietet mehr als 200 Bildungsveranstaltungen für unterschiedlichste Zielgruppen der Bauwirtschaft. Derzeit besuchen laut Crone etwa 1000 Lehrlinge das BZB. Das sei beispielgebend, wie man so etwas machen könne, sagt die Ministerin.

(RP)
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