Krefeld Bürgerstiftung schickt Schüler um die Welt: Jetzt bewerben

Krefeld · Sechs Monate lang war Judith Lüdeke (18) in Neuseeland. "Ich habe in einer Familie gewohnt, die eine Kiwi-Plantage hatte. Die Stadt war wirklich klein. Krefeld dagegen ist sehr städtisch", erzählt sie. Ihr Englisch habe sich durch den Aufenthalt auch verbessert, "ich habe am Ende in Englisch gedacht und es hilft mir jetzt auch im Schulunterricht".

Die Bürgerstiftung Krefeld hat im vergangenen Jahr elf Teilstipendien für Sprachreisen an Schüler vergeben. Fünf von ihnen haben in einem Gespräch mit Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) von ihren Erfahrungen erzählt. "Mehr als 100 Mädchen und Jungen haben wir in den letzten zehn Jahren in die Welt geschickt", erzählt Markus Prehn, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung. Mit 1000 Euro werden die Schüler bei ihren Reiseplänen gefördert. Die Organisation liegt dabei bei den Stipendiaten selbst. Für die Schüler ging es vorrangig nach England oder Amerika, aber auch nach Neuseeland, Irland, Frankreich oder China. Sie verbrachten von zwei Wochen bis hin zu einem Jahr in den jeweiligen Gastländern.

Melina Breuer war für vier Monate in England. "Ich habe wirklich gemerkt, wie sich mein Englisch verbessert", erzählt die Schülerin, die dort auch an verschiedenen Schulaktivitäten teilgenommen hat. "Ich habe den ersten Platz im Irish Dancing belegt", berichtet sie von ihren Erfahrungen mit dem irischen Volkstanz.

Frank Meyer sieht die Besonderheit des Projekts darin, dass junge Menschen über kulturelle und sprachliche Grenzen hinweg schauen dürfen. "Man kann es zwar in Büchern lesen, aber man kann es auch selbst erleben", sagt Meyer.

Für Marte Voß war schon die Hinreise ein besonderes Erlebnis: "Das war das erste Mal, dass ich geflogen bin", erzählt die Schülerin. Sie hat fünf Monate lang in der kanadischen Stadt Vancouver gelebt. "Es war eine richtig schöne Erfahrung. Ich habe Leute aus der ganzen Welt getroffen und neue Freundschaften geschlossen", freut sie sich.

"Ich hatte die beste Zeit in meinem Leben", beschreibt Anika Schnitzler ihren Aufenthalt in den USA. In den fünf Monaten war sie in Las Vegas, Seattle und Los Angeles. "Schneemobil fahren in den Rocky Mountains war das schönste Erlebnis", erzählt sie. Anika besuchte eine Schule mit nur 32 Schülern und "kannte alle schon bevor die Schule losging".

Den kürzesten Aufenthalt hatte Luam Kessette. Sie war für zwei Wochen in England und hat dort eine Sprachreise gemacht, die sie mit Schauspielunterricht auf Englisch verband. "Ich bin von England einfach begeistert, von der Sprache, der Kultur und den Leuten. Der Schauspielunterricht war mein Highlight", resümiert sie.

"Das Wesentliche ist die starke Selbstprüfung, die man bei so einer Reise durchmacht", findet Markus Prehn, Vorsitzender der Bürgerstiftung. Auch in diesem Jahr vergibt die Bürgerstiftung wieder Stipendien an Krefelder Schüler zwischen 13 und 18 Jahren. Der Bewerbungsschluss ist Ende der Osterferien. Ein Anmeldeformular gibt in der Geschäftsstelle der Bürgerstiftung oder im Internet.

www.buergerstiftung-krefeld.de.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort