Krefeld Brusthoch stand hier das Wasser

Krefeld · Sechs Monate lang war die Dreifach-Sporthalle des Schulzentrums Horkesgath nach dem Jahrhundertregen für die Renovierung gesperrt. Jetzt können die 1750 Schüler und rund 400 Hockey-Skater wieder Sport treiben. Die Halle ist täglich zwölf Stunden lang belegt.

Nach dem Jahrhundertregen hätte man in der Sporthalle des Schulzentrums Horkesgath bequem schwimmen können – so hoch stand hier das Wasser am 3. Juli 2009. Es hatte sich direkt über die Feuerwehrzufahrt und die Notausgänge sowie aus überlasteten Kanälen durch die Tribünenwand in die rund zwei Meter unter der Erdoberfläche gelegene Dreifachturnhalle ergossen. Rund 420 000 Euro haben die Reparaturen und entwässerungstechnischen Außenbauten gekostet, erklärten Sportdezernent Gregor Micus und Bauleiterin Angela Naebers, als sie gestern das Ergebnis vorstellten.

Sechs Monate lang war die Turnhalle für die 950 Realsschüler und 800 Gymnasiasten des Schulzentrums gesperrt. "Trotzdem ist kein Sportunterricht ausgefallen", sagten die Schulleiter Klaus Doering und Klemens Seth nicht ohne Stolz: So wurde, wenn Freiluftsport auf der Bezirkssportanlage unmöglich war, in den Klassenräumen Gymnastik getrieben und viel Theorie vermittelt, im Keller Tischtennis gespielt, und sogar Fitnessstudios wurden genutzt. In der Traglufthalle des SV Bayer Uerdingen wurde Schwimm- und in der Rittbergehalle Eislaufunterricht erteilt.

Neben den rund 1200 Schülern, die die Halle jeden Tag über acht Stunden nutzen, kommen von 17 bis 22 Uhr die Vereinssportler der Inline-Hockey-Clubs Skating Bears (300 Mitglieder) und Bockum Bulldogs (rund 100 Mitglieder). Denen steht die Dreifachhalle auch samstags und sonntags von 10 bis 22 Uhr – unter anderem für die Bundesliga-Spiele der Skating Bears – zur Verfügung. "Es gibt kaum eine Sporthalle, die sozusagen durchgängig ausgelastet ist", sagte Rainer Hendrichs, Leiter des Fachbereichs Schulverwaltung.

170 000 Euro für den Boden

In der 45 x 27 Meter großen Halle wurde allein für den neuen Schwingboden 170 000 Euro ausgegeben. "Er ist durch eine Polyurethan-Beschichtung ohne Fugen so strapazierfähig, dass darauf eben auch Inline-Skater spielen können", erklärte die Bauleiterin. "Und die laufen nicht nur wie Eishockeyspieler – die bremsen auch so!"

Durch die Wasserfluten waren auch die holzverkleideten Prellwände, die Türen und die Tribünen mit ihren Elektromotoren zerstört oder stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Darüber hinaus waren zahlreiche Sportgeräte unbrauchbar geworden und mussten ersetzt werden. "Die Skating Bears haben zudem die Umkleiden, Gänge und sanitären Anlagen in Eigenleistung angestrichen", lobte Angela Naebers deren Engagement.

Damit sich so ein "Großschadensereignis" in Zukunft nicht wiederholt, hat die Stadt auch erheblichen Aufwand für die Entwässerung getrieben: Eine große Außenfläche wurde von der Kanalisation abgetrennt, so dass sich das Wasser künftig nicht mehr stauen, sondern in ein neu angelegtes 200 Kubikmeter fassendes Becken abfließen kann.

(RP)
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