Krefeld Bombe in Fischeln entschärft

Krefeld · Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat eine Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg an der Oberbruchstraße unschädlich gemacht. Alles verlief reibungslos. Die Bombe lag in zwei Meter Tiefe.

 Jost Leisten gestern mit der entschärften Fünf-Zentner-Bombe.

Jost Leisten gestern mit der entschärften Fünf-Zentner-Bombe.

Foto: Lothar Strücken

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat gestern gegen 13.45 Uhr eine Bombe an der Oberbruchstraße 334 entschärft - niemand kam zu Schaden. Bei Leitungsarbeiten hatte man die Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Fischeln gefunden. Die Polizei hatte das Gebiet in einem Umkreis von 300 Metern gesperrt und die Feuerwehr die Entschärfung überwacht. Fünf Menschen mussten ihre Wohnungen zeitweise verlassen.

Nach Auswertung von Luftbildern hatten Experten die Bombe in zwei Metern Tiefe gefunden. In einem Radius von 150 Metern um den Fundort mussten die fünf Anwohner ab 12 Uhr ihre Wohnungen verlassen. Sie konnten bei Nachbarn oder in der Polizeiwache an der Kölner Straße verweilen. Die 50 Anwohner im Umkreis von 300 Metern sollten in ihren Kellern Schutz suchen. Nach der Entschärfung teilte die Polizei über Lautsprecher mit, dass die Gefahr vorüber sei. In dem kleinen geräumten Gebiet befinden sich weder Kindergärten noch Schulen. Auch der öffentliche Personennahverkehr ist durch die Entschärfung nicht beeinträchtigt worden. Verantwortlich für die Sprengung war Jost Leisten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf.

Seit 20 Jahren arbeitet er in dem Beruf und kümmert sich etwa um Blindgänger, die bei Baumaßnahmen entdeckt werden. Er sagte: "Ich bin da vollkommen entspannt und ganz ruhig." Eine Fünf-Zentner-Bombe treibt ihm keinen Schweiß auf die Stirn. Harmlos sei die Entschärfung in Fischeln verlaufen, berichtete er.

Zwei Möglichkeiten gebe es, so eine Bombe zu entschärfen: entweder per Hand oder mit einem Gerät. An der Oberbruchstraße hatte er eine Maschine gewählt, die der 57 Jahre alte Entschärfer über einen Computer bedient. Leisten hatte den Zünder herausgedreht und den so genannten Detonator gesprengt. Der Zünder war noch gesichert, woraus Experte Leisten schloss, dass der Flieger, der die Bombe abgeworfen hatte, nicht hoch genug in der Luft war, um sie zur Explosion zu bringen. "Ein Risiko hätte Sprengstoff im Zünder sein können", sagt er.

(her)
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