Krefeld Bockumer leitet Mercedes SL-Oldtimer-Club

Krefeld · Gerhard Hanisch befasst als Denkmalpfleger sich nicht nur beruflich mit erhaltenswerten Dingen. In seiner Freizeit führt er den Mönchengladbacher Regionaltreff der Liebhaber historischer Roadster und Coupés als Vorsitzender.

 Gerhard Hanisch (l.) und Beate Schlotbohm mit ihren 300-SL und Manfred Hermann (r.) mit seinem 500 SL. Neben Hanisch sein Vorgänger als 1. Vorsitzender, Paul Schumacher.

Gerhard Hanisch (l.) und Beate Schlotbohm mit ihren 300-SL und Manfred Hermann (r.) mit seinem 500 SL. Neben Hanisch sein Vorgänger als 1. Vorsitzender, Paul Schumacher.

Foto: Thomas Lammertz

Da stehen sie top-gepflegt und in voller Schönheit auf der Gneisenaustraße: Drei Mercedes SL-Cabrios, die aufgrund ihrer Baujahre 1986 und 1987 drei Jahrzehnte und älter sind und damit als Oldtimer gelten. An der Straße im Bockumer Westen wohnt der Krefelder Denkmalpfleger Gerhard Hanisch, Eigentümer des roten SL 300 und 1. Vorsitzender des jetzt seit 20 Jahren bestehenden Regionaltreffs RT 41 Mönchengladbach im "Mercedes-Benz R/C 107 SL-Club", dem deutschlandweit fast 5000 Liebhaber mit 4853 dieser Fahrzeuge angehören. Das "R" in dem Clubnamen steht für Roadster, das "C" für Coupé, und die Zahl 107 ist die Werksbezeichnung für diese Modelle.

Mit den beiden anderen Sportwagen sind der Gründer des Regionaltreffs, Manfred Hermann, mit seinem blauen 500 SL und die 2. Vorsitzende des Clubs, Beate Schlotbohm, mit ihrem silberfarbenen 300 SL aus Jüchen beziehungsweise Schiefbahn gekommen.

An jedem zweiten Donnerstag im Monat kommen rund drei Dutzend Besitzer und Freunde dieser Oldtimer zum Treff im Clublokal Ramshof in Neersen zusammen, um dort zu fachsimpeln, technische Probleme zu diskutieren und Referate über die Autos zu hören, von denen ab 1971 über 18 Jahre 237.287 Exemplare vom 280er bis 560er gebaut wurden. "Seit etwa zehn Jahren steigt der Wert dieser Autos wieder, die bei der Neuanschaffung zwischen 85.000 und 115.000 D-Mark gekostet haben", sagt Hanisch.

Das A und O des Clublebens sind aber natürlich die jährlich sechs bis acht Ein- und Mehrtagesfahrten, die immer mit einem Kulturprogramm mit technischem Hintergrund verbunden sind. "In Bremen haben wir uns beispielsweise die Produktion der heutigen SL und SLC angesehen", erzählt Beate Schlotbohm.

"Damit wir zusammen auch gut durch die Städte kommen, sind bei den Tagestouren meist nicht mehr als zwölf Wagen dabei", sagt Paul Schumacher, der aus Meerbusch-Bovert kommende Vorgänger Hanischs als Vorsitzender. "Bei den Mehrtagestouren sind wir dagegen mit bis zu zwei Dutzend unserer Fahrzeuge unterwegs", ergänzt Manfred Hermann. Diese Touren führen beispielsweise an die Mosel, in den Schwarzwald oder sogar - wie die diesjährige Fahrt - durch die Dolomiten. Montegrotto bei Padua war das bisher weiteste Ziel.

Was die Anzahl der alten SL-Fahrzeuge bei Veranstaltungen anbelangt, lassen sich die Jahrestreffen des "Mercedes-Benz R/C 107 SL-Clubs" aber nicht toppen: Dazu kommen bis zu 300 dieser Sportwagen zusammen - zuletzt in Stuttgart und im nächsten Jahr in Hamburg.

Um wieder zum Niederrhein zurückzukehren: Eine Gruppe aus dem hiesigen SL-Club verfügt in Meerbusch-Bovert über eine Halle mit Hebebühne. Dort kann jedes Mitglied nach Absprache seinen Wagen pflegen, Kleinigkeiten reparieren und sich beim Gutachtertag den Wert benennen lassen. Denn die Versicherungen verlangen diese Expertisen.

Das Gemeinschaftsleben geht übrigens mit dem jährlichen Sommerfest und der Weihnachtsfeier über die Ausfahrten hinaus. "Und dann besuchen wir auch gemeinsam Auto-Shows zum Beispiel zum Schloss Lauersfort oder auf die Galopprennbahn in unserem Krefelder Stadtwald", sagt Gerhard Hanisch.

(RP)
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