"Riegel vor" Innenminister spricht in Krefeld über Einbruch-Kampgane

Krefeld · Die Polizei warnt vor der Hochsaison der Einbrecher, die mit der "dunklen Jahreszeit" in diesen Tagen beginnt. Zwar ist die Zahl der Einbrüche deutlich rückläufig. Unzufrieden ist NRW-Innenminister Herbert Reul aber mit der Aufklärungsquote von knapp 15 Prozent.

 NRW-Innenminister Herbert Reul.

NRW-Innenminister Herbert Reul.

Foto: dpa, mb gfh

Mit Beginn der "dunklen Jahreszeit" ruft die nordrhein-westfälische Polizei zur besonderen Vorsicht vor Einbrechern auf. In diesen Tagen steigen die Einbruchzahlen erfahrungsgemäß sprunghaft an, berichteten Ermittler am Montag. "Es ist wichtig, sofort die 110 zu wählen, wenn ihnen etwas auffällt", appellierte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) an die Bürger. Er traf sich zum Start der Aktionswoche "Riegel vor!" in Krefeld mit aufmerksamen Zeugen, die zur Festnahme von Einbrechern beigetragen haben.

In dieser Woche schwärmen Polizeitrupps landesweit aus, um Bürger beim Schutz vor Einbrechern zu beraten. Inzwischen scheitere fast jeder zweite Einbruch - oft durch bessere Sicherheitstechnik. Die Zahl der Versuche liege bei 48,5 Prozent, hieß es in Düsseldorf.

Im ersten Halbjahr war die Zahl der Wohnungseinbrüche in Nordrhein-Westfalen auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren deutlich zurückgegangen. Mit knapp 23.000 Fällen lag sie um 28,4 Prozent unter der Zahl der ersten sechs Monate des Vorjahres (32.100).

Unzufrieden zeigte sich NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) trotzdem mit der Aufklärungsquote von 14,6 Prozent im ersten Halbjahr. "Das ist zu wenig", sagte Reul. "Deshalb wird die neue Landesregierung den Druck auf die Täter konsequent weiter erhöhen."

Ermittler führen den Rückgang der Einbruchzahlen unter anderem auf die Schnellverfahren zurück: Nach ihrer Festnahme bleiben Einbrecher immer häufiger bis zur Verurteilung hinter Gittern. Damit ende dann auch manche Einbruchserie abrupt.

Außerdem versucht die NRW-Polizei, mit dem Pilotprojekt "Skala" für Einbruchvorhersagen den Druck auf die Einbrecher zu erhöhen. Derzeit werden die computergenerierten Prognosen über mögliche Einbrüche in Duisburg, Köln, Essen, Gelsenkirchen und Düsseldorf eingesetzt.

(lnw)
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