Krefeld Bistum: Aus "Regionaldekan" wird "Regionalvikar"

Krefeld · Reform auf Pastoralratsebene: Bischof Dieser will das Amt des Regionaldekans neu ausrichten.

 Schafft das Amt des Regionaldekans ab: Bischof Dieser.

Schafft das Amt des Regionaldekans ab: Bischof Dieser.

Foto: Laaser

Damals war es eine Krise: Seit nun acht Jahren ist das Amt des Regionaldekans, das Schnittstelle zwischen Bischof und Gemeinden vor Ort ist, in Krefeld unbesetzt. Nun plant Aachens Bischof Helmut Dieser nach Informationen unserer Redaktion eine Reform des Dekan-Wesens. Aus dem Regionaldekan soll ein Regionalvikar werden. Ein Sprecher des Bistums hat die Reformpläne bestätigt, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Denn das Bistum will das Projekt morgen, Freitag, bekanntgeben. Die noch amtierenden Regionaldekane werden auf Wunsch des Bischofs ihr Amt zur Verfügung stellen, um den Weg freizumachen für die Reform.

Der letzte Regionaldekan in Krefeld ist Johannes Sczyrba gewesen. Er schied 2010 im Streit mit dem damaligen Bischof Heinrich Mussinghoff aus dem Amt. Sczyrba war ein scharfer Kritiker von Mussinghoffs Gemeindereformen, sprich Zusammenlegung von Gemeinden, die das Bistum mit Blick auf sinkende Gemeindezahlen, Pfarrermangel und schwindende Kirchensteuereinnahmen auf den Weg gebracht hat.

Die neue Vikarstelle ist Teil des Dialog- und Erneuerungsprozesses, den Dieser unter dem Motto "Heute bei Dir" auf den Weg gebracht hat. Wie die künftigen Regionalvikare ernannt werden, ist unklar; bisher wurden die Regionaldekane von den Gemeinden gewählt. Die Krefelder Katholiken haben die dekanlose Zeit in kollegialem Geist überbrückt. Der Hülser St.-Cyriakus-Pfarrer Paul Jansen hat seit 2014 im Pastoralrat als geistliches Mitglied die Leiter der Gemeinschaften der Gemeinden vertreten und faktisch die Gespräche mit dem Bistum geführt. Das Klima war sehr gut; schließlich hatte der neue Bischof auf Einladung Jansens seinen ersten Besuch im Bistum in Krefeld absolviert - die Stimmung in der vollbesetzten Dionysiuskirche war gelöst, freundlich und offen.

Bislang war der Regionaldekan jeweils Vorsitzender des Pastoralrates in den acht Regionen im Bistum. Der Pastoralrat ist ein Gremium aus Laien und Geistlichen, das den Kontakt zum Bischof halten und regionale Projekte auf den Weg bringen soll. Ziel: am Bild einer offenen und einladenden Kirche mitzuwirken. Die Geschäftsführung erfolgt über das Büro der Regionaldekane.

(RP)
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