Krefeld Bewegung beim A57-Ausbau

Krefeld · In den geplanten sechsspurigen Ausbau der Autobahn A57 auf Krefelder Stadtgebiet kommt offensichtlich Bewegung. Jetzt schaltet sich das Bundesverkehrsministerium direkt ein.

Hintergrund: Die Stadt Krefeld will dem Ausbau laut Ratsbeschluss nur zustimmen, wenn die dann sechsspurige A57 in einer so genannten Tunnel-Trog-Lösung geführt wird. Das lehnt das Bundesverkehrsministerium klar ab. Die Tunnel-Trog-Lösung würde knapp eine halbe Milliarde Euro mehr kosten als die vom Bund favorisierte Variante mit bis zu neun Meter hohen Lärmschutzwänden.

Nun wird ein Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums die aktuellen Pläne zum Ausbau der A 57 Politikern und Verwaltungsmitarbeitern vorstellen. Eine ursprünglich für 1. September vorgesehene Vorstellung der Pläne durch den Landesbetrieb Straßenbau NRW im Planungsausschuss wurde abgesagt.

Der planungspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Jürgen Wettingfeld, begrüßte, dass das Thema "offenbar in Berlin zur Chefsache gemacht" worden sei und Politik und Verwaltung jetzt aus erster Hand über die Pläne zum Ausbau der Autobahn A 57 in Krefeld informiert würden. Wettingfeld: "Der unmittelbare Dialog mit den maßgeblichen Entscheidungsträgern des Bundes eröffnet die Chance, dass wir unsere Positionen direkt auf höchster Ebene diskutieren können. Diese Chance sollten wir nutzen und mit dem Staatssekretär in einen sachlich-konstruktiven Dialog über die besten Lösungen für Krefeld eintreten."

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Ulrich Hahnen erklärte gestern, die vom Bund aus Kostengründen verworfene Tunnel-Trog-Lösung sei gar nicht nötig. "Das Gewerbegebiet in Gartenstadt braucht ebensowenig einen Lärmschutz wie der Park in Linn oder der Golfplatz." Allerdings müssten die Menschen geschützt werden. Er kritisierte, dass die vom Bund favorisierte Lösung dazu führe, dass beispielsweise in Elfrath ganze Hausetagen unbewohnbar würden. "Wir müssen nicht über den Tunnel, aber vielleicht über eine Einhausung nachdenken."

Eine Einhausung zieht auch die FDP den geplanten Lärmschutzmaßnahmen vor. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Joachim C. Heitmann und Hahnen kritisierten, dass das NRW-Verkehrsministerium zwei Tage nach der Landtagswahl die Vorschläge des Landesbetriebs Straßenbau NRW für konventionellen Lärmschutz ans Bundesverkehrsministerium weitergeleitet habe, ohne der Krefelder Kommunalpolitik Gelegenheit zur Stellungnahme einzuräumen.

(RP)
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