Krefeld Bewegende Abschiedsworte zum Theater

Krefeld · Zum letzten Mal hat Gregor Kathstede die Spielzeit als Oberbürgermeister eröffnet.

 "Fantastisches Theater": der scheidenden Oberbürgermeister Gregor Kathstede.

"Fantastisches Theater": der scheidenden Oberbürgermeister Gregor Kathstede.

Foto: Stadt Krefeld

Das dramatische Finale der Premiere von Schillers "Kabale und Liebe" hallte noch nach, als sich das Publikum im Theaterfoyer zum Spielzeitauftakt versammelte. Es ist bereits kleine Tradition, dass Oberbürgermeister Gregor Kathstede nach bewegenden Aufführungen die vorbereitete Rede in der Sakkotasche lässt und persönliche Worte an die Macher und Freunde des Theaters richtet.

Diesmal war es für ihn ein "extrem ergreifender Abend", nicht nur weil er zweieinhalb Stunden lang überlegt habe, ob ihn die "grandiose, schwierige, provokante" Inszenierung von Matthias Gehrt, die den Schillerschen Stände-Konflikt in eine muslimische Familie überträgt, begeistert ("und das tut sie"), sondern auch weil es ein Abschied war. "13 Mal habe ich hier die Spielzeit eröffnet, elfmal als Oberbürgermeister", sagte er.

Kathstede lobte das "fantastische Theater, auf das wir mächtig stolz sind und es auch sein können", er lobte die Treue des Publikums und die des Ensembles, bei dem anders als in vielen anderen Häusern die Fluktuation sehr gering sei. Großen Dank richtete Kathstede an Intendant Michael Grosse, "der uns bis 2020 sein Ja-Wort gegeben hat" und mit dem jedes Gespräch eine Bereicherung gewesen sei. Der Intendant und seine künstlerischen Leiter haben sich bis zum Jahr 2020 vertraglich an das Theater gebunden - die städtischen Zuschüsse sind im Gegenzug für diesen Zeitraum festgeschrieben. "Wir werden sie auch nach 2020 nicht gehen lassen. Ich bin sicher, mein Nachfolger wird daran kitzeln, dass sie uns noch länger ihr Ja-Wort geben."

Mit bewegter Stimme wünschte Kathstede dem Theater und den Zuschauern "alles Gute", denn "dieses Theater hat es verdient, dass viel Publikum kommt." Grosse dankte dem Oberbürgermeister für den Einsatz für "Theater mit Zukunft". Das Programm zur finanziellen Sicherung des Theaters, die Änderung der Rechtsform in eine gGmbH und die Bewältigung der großen Finanzkrise 2008 habe Kathstede maßgeblich vorangetrieben, betonte Grosse.

(ped)
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