Krefeld Bewaffneter schwerer Raub: Tätertrio darf zu Eltern zurück

Krefeld · Hohe kriminelle Energie bescheinigen Polizei und Staatsanwaltschaft drei Krefeldern im Alter von 16 bis 18 Jahren. Das Trio sei bei seinem bewaffneten Raubüberfall "äußerst gewalttätig" vorgegangen.

In den Abendstunden des 12. Oktober seien die drei mit Sturmhauben maskiert in eine Wohnung in der Innenstadt eingedrungen. Dort haben sie nach derzeitigem Ermittlungsstand mit Baseballschläger und Luftpistole bewaffnet vier Männer überfallen und bestohlen. Zwei der Opfer wurden durch Schläge mit dem Baseballschläger erheblich verletzt und mussten sich in ärztliche Behandlungen begeben. Lebensgefahr soll nicht bestanden haben, heißt es. Gestohlen wurden eine Armbanduhr und Drogen. "Es war eine geringfügige Menge Betäubungsmittel", teilte die Polizei mit.

Gestern teilten die Strafverfolgungsbehörden die Festnahme der drei Jugendlichen mit. "Sie legten zum Teil umfangreiche Geständnisse ab", erklärte eine Polizeisprecherin. Bei Durchsuchungen stellten die Beamten die geraubte Uhr als Teil der Beute, die Waffen und die Maskierungen sicher. Nach dem Strafgesetzbuch Paragraf 250 (Schwerer Raub) erwartet die Angeklagten für den Fall, dass sie eine Waffe mitgeführt, eingesetzt und damit eine schwere Verletzung verursacht haben, eine Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren. Im aktuellen Fall greift jedoch das Jugendstrafrecht. Die Staatsanwaltschaft hüllt sich aus diesen und aus ermittlungstaktischen Gründen in Schweigen hinsichtlich zusätzlicher Angaben zu den Tätern. Fragen, ob die geständigen Täter Kontakt zum Drogenmilieu haben oder bereits in Vergangenheit auffällig geworden sind, bleiben unbeantwortet. Nach Jugendstrafrecht dürften die drei Krefelder mit einer Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und fünf Jahren rechnen (§18 JGG). Nach Abschluss der Vernehmungen und den Geständnissen der Jugendlichen durfte die Polizei die Tatverdächtigen nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft aus dem Gewahrsam entlassen. "Sie wurden in die Obhut ihrer Eltern übergeben", sagte eine Polizeisprecherin. Die drei Krefelder erwarte jetzt ein Strafverfahren. Sie müssen sich vor Gericht verantworten.

(RP)
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