Krefeld Berufsorientierung in der Natur: Freiwilliges Ökologisches Jahr

Krefeld · Angehende Förster, Landschaftsgärtner und auch Sozialarbeiter können im Umweltzentrum konkrete Erfahrungen in ihren künftigen Berufen sammeln. Drei Schulabsolventen berichten.

 Sammeln vorberufliche Erfahrung im Umweltzentrum (v.l.): Chiara Reski und Marc Meerkamp - mittig steht Volker Bahr, Leiter des Umweltzentrums - sowie Joshua Schindler und Oliver Koch.

Sammeln vorberufliche Erfahrung im Umweltzentrum (v.l.): Chiara Reski und Marc Meerkamp - mittig steht Volker Bahr, Leiter des Umweltzentrums - sowie Joshua Schindler und Oliver Koch.

Foto: Thomas Lammertz

Abends bleibt er bis zur Dämmerung, um die Straße am Steeger Dyk für die Krötenwanderung in der Nacht abzusperren. Am Morgen steht Oliver Koch (20) oft um 5 Uhr auf, um die Straße wieder für die Autos frei zu machen. Er absolviert seit August 2015 sein Freiwilliges Ökologische Jahr im Umweltzentrum am Hülser Berg.

Die Bildungseinrichtung für Schulen- und Kindergartenklassen vergibt jährlich vier Plätze für den vom Landschaftsverband finanzierten Freiwilligen Dienst an Schulabsolventen zwischen 16 und 27 Jahren, die sich im Natur- und Umweltschutz engagieren wollen. Die Jugendlichen arbeiten im Umweltzentrum, aber auch für alle anderen Natur- und Landschaftsschutzgebiete in Krefeld wie dem Hülser Berg oder dem Elfrather See.

Für Koch dient das FÖJ auch als eine berufliche Orientierung: Der 20-Jährige möchte Forstwirtschaft studieren und die Arbeit im Umweltzentrum hat seinen Wunsch bestätigt: "Es macht mir wirklich Spaß hier; ich würde es auf jeden Fall wieder machen." Am Morgen bauen die Jugendlichen die Materialen für Schul- und Kindergartenklassen auf. Sie begleiten die Programme, backen mit den Kindern oder gehen in den Wald. "Danach bauen wir alles ab und arbeiten auf dem Gelände des Umweltzentrums oder für das Grünflächenamt."

Für Joshua Schindler (19) war besonders die Arbeit mit den Kindern ein Kriterium. "Ich arbeite gern mit Kindern und möchte Soziale Arbeit studieren. Daher wollte ich mein FÖJ auch im Umweltzentrum machen, weil wir hier auch für die Programme der Klassen eingebunden werden. Er betreut außerdem das Bienenprojekt: "Ich habe viel über Bienen gelernt und darüber, wie ein Imker arbeitet." Auch Marc Meerkamp (17) ist von der Arbeit im Umweltzentrum begeistert: "Nachmittags machen wir beispielsweise Rückschnittarbeiten, säubern die Kunstwerke und erledigen alle Gärtneraufgaben, die anstehen." Er wollte schon während der Schulzeit Garten- und Landschaftsgärtner werden. "Hier hat sich bestätigt, dass ich das gut kann und auch später machen möchte."

Die FÖJler haben fünf Mal im Jahr Seminare. "Es geht um Klimawandel oder Naturschutz, und wir werden auch beruflich beraten", sagt Oliver Koch. "Es ist toll, man trifft viele nette Leute aus ganz NRW, die das Gleiche machen wie wir, und man kann sich über vieles austauschen."

(RP)
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