Krefeld Bauhaus feiert Richtfest für seine Europa-Zentrale im Rheinhafen

Krefeld · 45 Millionen Euro investiert die Baumarktkette in ihr europäisches Logistikzentrum in Krefeld. Es ist nach der Fertigstellung der größte Logistikstandort des gesamten Bauhaus-Netzwerks im In- und Ausland.

 400 Meter lang sind die Hallenrückseiten des europäischen Zentrallagers von Baúhaus, die ab November dieses Jahres mit Waren bestückt werden. 15.000 unterschiedliche Artikel auf 200.000 Paletten.

400 Meter lang sind die Hallenrückseiten des europäischen Zentrallagers von Baúhaus, die ab November dieses Jahres mit Waren bestückt werden. 15.000 unterschiedliche Artikel auf 200.000 Paletten.

Foto: Thomas Lammertz

Handwerker und Bauherrn waren beim Richtfest für das 45 Millionen Euro teure zentrale Importlager der Baumarktkette Bauhaus gestern im Rheinhafen in Gellep-Stratum fast unter sich. Oberbürgermeister Frank Meyer und andere geladene Gäste mussten die Einladung absagen, weil zeitgleich der Stadtrat tagte. Das tat der Laune jedoch keinen Abbruch und trübte den positiven Eindruck von der Stadt und ihrer Verwaltung nicht. "Wir sind hier mit offenen Armen aufgenommen worden", sagte Torsten Winter, Leiter der Gesamt-Logistik bei Bauhaus. Endlich lasse sich nach Jahren der Planung etwas betreten, anfassen und angucken, berichtete er.

Im November werden die ersten Waren untergebracht. Parallel dazu werden die letzten Arbeiten erledigt. Ende des ersten Quartals 2017 soll dann alles fertig sein. Das automatische Hochregallager sei das letzte Gewerk, dass in Angriff genommen werde. Allein darin fänden 60.000 von insgesamt 200.000 Paletten mit 15 verschiedenen Artikeln Platz. "Wir nutzen Straße, Schiene und Wasserweg, um unsere Waren zu bekommen und weiterzuliefern. Vor allem nach Skandinavien möchten wir die Schiene nutzen", erklärte der Logistik-Chef von Bauhaus.

 Bauprojektleiter Hagen Becke (Goldbeck) und Torsten Winter, Leiter Gesamtlogistik der Baumarktkette Bauhaus gestern beim Richtfest im Hafen.

Bauprojektleiter Hagen Becke (Goldbeck) und Torsten Winter, Leiter Gesamtlogistik der Baumarktkette Bauhaus gestern beim Richtfest im Hafen.

Foto: Lammertz Thomas

Das Unternehmen errichtet in Krefeld den größten und leistungsfähigsten Standort in seinem Logistiknetzwerk. Das Importlager wird die Funktion als Zentrallager für Europa übernehmen. Die Bauarbeiten an der Fegeteschstraße 40 kommen gut voran. Das Richtfest stellte einen Meilenstein für den nach seiner Fertigstellung größten Logistikstandort des gesamten Bauhaus- Netzwerks dar. Ab November wird Krefeld zu einer der wichtigsten Drehscheiben für die Baumarktkette in ganz Europa.

Das Importlager wird auf einer Grundstücksfläche von 130.000 Quadratmetern über eine Betriebsfläche von 63.000 Quadratmetern verfügen. Neben einer 20.000 Quadratmeter großen Palettenregalanlage und 25.000 Quadratmetern Blocklagerflächen steht zukünftig am Standort in Krefeld ein vollautomatisches Hochregallager mit einer Bauhöhe von 42 Metern zur Verfügung. 300 Mitarbeiter vom Betriebsleiter über Verwaltungskräfte bis hin zu Lageristen werden an der Fegeteschstraße tätig sein. Derzeit werden die ersten 30 neuen Kräfte in Frechen geschult. Von dort kommt auch ein Dutzend erfahrener Routiniers, um den reibungslosen Start des Betriebs zu garantieren. Im Zweischichtbetrieb werden sie dafür sorgen, dass der jährliche Containerumschlag von über 10.000 Standard-Containern bewältigt wird. Die Nähe zum Rhein, der wichtigsten Wasserstraße Europas, aber auch die optimale Verkehrsanbindung per Eisenbahn und die nahe gelegenen Autobahnen 40, 44 und 57 haben eine große Rolle bei der Entscheidung für Krefeld gespielt.

Täglich sollen rund 150 Lastwagen den Standort im Hafen ansteuern. Zum Teil bringen die Lieferanten di Waren zu Bauhaus, zum anderen Teil holt Bauhaus sie direkt bei den Herstellern ab. "Wir decken die komplette Palette der Möglichkeiten ab", sagte Winter, der fest daran glaubt, dass das Eisenbahnbundesamt (EBA) in naher Zukunft grünes Licht für den Bau und Betrieb des Transterminals Krefeld (TTK) geben wird. Bekanntlich waren die Pläne für den Hafenbahnhof in Linn schon weit gediehen, als das EBA trotz positiver Vorbescheide für eine finanzielle Förderung überraschend anders entschied. Das wichtigste Gutachten in dem Zusammenhang wird bis heute unter Verschluss gehalten. Elisabeth Lehnen, Geschäftsführerin der Krefelder Hafen GmbH & Co KG, dürfte sich gewiss darüber freuen, mit Bauhaus einen starken Befürworter in der Zukunftsangelegenheit zu wissen. Elisabeth Lehnen feiert gestern mit den Verantwortlichen Richtfest.

(RP)
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