Krefeld Bandenmitglieder müssen bis zu fünf Jahre in Haft

Krefeld · Das Krefelder Landgericht hat sechs Männer wegen Bandendiebstahls zu Haftstrafen von bis zu fünf Jahren verurteilt. Die Angeklagten hatten eingeräumt, für eine Einbruchserie in Kioske, Tankstellen und Lottogeschäfte verantwortlich zu sein. Der Schaden liegt bei knapp 100 000 Euro.

Seit Dezember vergangenen Jahres lief das Verfahren gegen die sechs Angeklagten. Kurz bevor es im April zur Urteilsverkündung kam, erkrankte ein Schöffe so schwer, dass der Prozess komplett neu aufgerollt werden musste. Obwohl die Männer weitgehend geständig waren, zog sich die Beweisaufnahme in die Länge. Zum einen mussten gleich mehrere Dolmetscher für die nicht in Deutschland gemeldeten Männer übersetzen, zum war die Terminabstimmung unter so vielen Beteiligten schwierig. Nicht zuletzt mussten Ergebnisse aus langen Observationen einfließen. Eine eingehende Telefonüberwachung bei einigen der Taten hatte ergeben, dass die Männer sich mittels einer konspirativen Sprache zu den Einbrüchen verabredet hatten. Streitig war außerdem, ob die Angeklagten sich zu einer Bande zusammengeschlossen hatten. Die Verteidiger hatten eher von zufälligen Treffen und willkürlicher Auswahl von Mittätern gesprochen. Das Gericht dagegen sah sehr wohl eine "profihafte Arbeitsweise". Man habe sich zusammengeschlossen, um bei jeder sich bietenden Gelegenheit Straftaten zu begehen.

Ob die Bandenmitglieder, wie noch zu Prozessbeginn vermutet, in Rumänien rekrutiert und gezielt eingeschleust wurden, blieb unklar.

Als Drahtzieher unter den Beteiligten sah das Gericht einen 35-Jährigen, der zur Tatzeit ohne Anmeldung in Krefeld lebte. Er hat die Regie geführt", sagte der Richter. Auch ein weiterer Angeklagter kristallisiere sich als Haupttäter heraus. In diese organisierte Struktur seien die Mittäter dann eingetreten.

Fünf der sechs Angeklagten müssen Freiheitsstrafen verbüßen. Zwei Jahre Haft auf Bewährung wurden lediglich gegen einen einzigen Angeklagten verhängt.

(BL)
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