Krefeld Bald Medizinstudenten im Maria-Hilf

Krefeld · Die Klinik ist nun ein akademisches Lehrkrankenhaus für Studenten der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

 Hier wird angehenden Medizinern bald ihr Handwerk beigebracht. Oberärztin Johanna de Broux (l.), Regionalgeschäftsführer Michael Wilke und der ärztlicher Direktor Jürgen von Giesen (r.), freuen sich über die Ernennung zum akademischen Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Uni Düsseldorf.

Hier wird angehenden Medizinern bald ihr Handwerk beigebracht. Oberärztin Johanna de Broux (l.), Regionalgeschäftsführer Michael Wilke und der ärztlicher Direktor Jürgen von Giesen (r.), freuen sich über die Ernennung zum akademischen Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Uni Düsseldorf.

Foto: Lammertz

Patienten des Krankenhauses Maria-Hilf müssen sich ab kommendem Frühjahr an einen neuen Anblick gewöhnen. Denn neben den Ärzten, werden dann auch Medizin-Studenten an der Behandlung und Betreuung beteiligt sein. Dank einer Kooperation mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU), darf sich das Maria-Hilf nun offiziell als akademisches Lehrkrankenhaus bezeichnen. "Darunter werden die Patienten aber keinesfalls leiden, sondern die Behandlung gewinnt an Qualität", sagt Professor Hans-Jürgen von Giesen, ärztlicher Direktor des Maria-Hilf. Und Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Krefeld GmbH, ergänzt mit einem Augenzwinkern: "Hier wird niemand für die Wissenschaft geopfert."

Die Studierenden sind nämlich keinesfalls Frischlinge. Alle angehenden Mediziner, die ihr sogenanntes praktisches Jahr im Maria-Hilf absolvieren werden, haben zu diesem Zeitpunkt schon zehn Semester erfolgreich studiert und verfügen über großes Fachwissen. "Für diese äußerst motivierten jungen Menschen geht eine lange Phase der Theorie zu Ende und sie können diese endlich in der Praxis anwenden", sagt von Giesen. Das praktische Jahr ist für Medizin-Studenten die letzte große Station vor dem Berufseinstieg.

Diesen Weg als Krankenhaus begleiten zu dürfen, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine große Anerkennung für die bisherige Arbeit. Denn die Anforderungen, die Universitäten an akademische Lehrkrankenhäuser stellen, sind hoch. "Ein wesentlicher Faktor, der die praktische Ausbildung bei uns attraktiv macht, ist der Mix an Fachgebieten, die eng miteinander verknüpft sind", erklärt von Giesen. Auch das vorhandene Personal spielt eine große Rolle. "Chefärzte mit Universitäts-Lehrauftrag oder Dozententätigkeit sind hier nicht die Ausnahme, sondern die Regel", sagt von Giesen. Vorteilhaft sei zudem die altersmedizinische Prägung des Krankenhauses - ein absolutes Zukunftsthema bei einer immer älter werdenden Bevölkerung. "Insgesamt bieten wir ein sehr gutes Gesamtpaket und sind stolz, dass wir ausgewählt wurden. Wir haben lange dafür gekämpft", sagt Regionalgeschäftsführer Wilke, der sich seit sechs Jahren um den Posten als Lehrkrankenhaus bemüht hat.

Zu Beginn kann das Maria-Hilf zwölf Studierende aufnehmen. Schon ab Dezember dieses Jahres werden die Plätze vergeben, im Frühjahr beginnen sie ihre praktische Ausbildung in den verschiedenen Fachbereichen. Nach einem halben Jahr stoßen zwölf weitere Medizin-Studenten hinzu, so dass maximal 24 Studierende gleichzeitig in den Fluren des Krankenhauses unterwegs sein werden.

Jeder angehende Mediziner soll währenddessen von einem erfahrenen Kollegen als Tutor unterstützt werden. "Wir streben ein möglichst enges Tutoren-Verhältnis an, damit alle Beteiligten etwas davon haben", sagt von Giesen, der in den neuen Aufgaben ebenso Chancen für die erfahrenen Ärzte sieht: "So kann man viele Routine-Handlungen noch einmal durchgehen und die eigene Arbeit besser reflektieren." Auch Oberärztin Johanna de Broux, die für die Studenten verantwortlich sein wird, freut sich auf die gemeinsame Zeit: "Ich finde es schon toll, Praktikanten zu zeigen, was wir da eigentlich tun. Die eigenen Erfahrungen mit fast fertigen Medizinern zu teilen, ist natürlich noch schöner."

Der Schritt hin zum Lehrkrankenhaus, beinhaltet für die führenden Köpfe im Maria-Hilf, auch eine gesellschaftliche Verantwortung. "Wir beteiligen uns jetzt aktiv an der Ausbildung qualifizierter Ärzte. Damit hoffen wir, einen Teil dazu beitragen zu können, den akuten Mangel an Fachärzten zu lindern", sagt Regionalgeschäftsführer Wilke. Auch für die Krefelder Bürger sei die Ernennung zum Lehrkrankenhaus ein positives Signal: "Wir haben hier vor Ort ein hohes Maß an medizinischer Expertise. Als akademisches Lehrkrankenhaus können wir ein Stückweit dafür sorgen, dass das so bleibt."

(RP)
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