Krefeld Bahnunterführung Oppum wieder geöffnet

Krefeld · Nach rund zweijähriger Bauzeit können Oppumer Fußgänger wieder von der einen auf die andere Seite des Stadtteils gelangen. Allerdings ist die Unterführung noch nicht barrierefrei. Die drei Aufzüge sollen bis November installiert sein.

 Blitzsauber und hell präsentiert sich die neue Bahnunterführung in Oppum. Eine Videoüberwachung soll dafür sorgen, dass das so bleibt. Wo die Absperrungen stehen, werden Aufzüge eingebaut.

Blitzsauber und hell präsentiert sich die neue Bahnunterführung in Oppum. Eine Videoüberwachung soll dafür sorgen, dass das so bleibt. Wo die Absperrungen stehen, werden Aufzüge eingebaut.

Foto: Thomas Lammertz

Die Oppumer Bürger und Geschäftsleute beiderseits der trennenden Eisenbahngleise können aufatmen: Nach rund zweijährigen Bauarbeiten ist die Unterführung zwischen Werkstätten- und Hochfelder Straße jetzt wieder geöffnet. Allerdings ist die Verbindung noch nicht barrierefrei. Fahrrad- und Rollstuhlfahrer, Fußgänger mit Rollatoren und Mütter mit Kinderwagen müssen noch die Kronlandbrücke oder den weiten Umweg durch die Unterführung an der Straße Weiden nehmen, denn die Aufzüge sollen erst bis November eingebaut werden.

 Die neuen Auf- und Abgänge für Fußgänger sind steiler als die vormaligen Treppen. Für die nötige Barrierefreiheit sorgen ab November drei Aufzüge.

Die neuen Auf- und Abgänge für Fußgänger sind steiler als die vormaligen Treppen. Für die nötige Barrierefreiheit sorgen ab November drei Aufzüge.

Foto: Lammertz Thomas

Die riesige, steile Behelfsbrücke mit je 50 Stufen auf- und abwärts ist seit Montag geschlossen und soll im Oktober abgebaut werden. In deren Nähe erlauben auf der Nord- und der Südseite zwei neue Treppen den Zugang zu den äußeren Bahnsteigen.

 Blick durch die Scheiben des südöstlichen Abgangs auf die modernisierten, propperen Bahnsteige mit neuen Warteständen.

Blick durch die Scheiben des südöstlichen Abgangs auf die modernisierten, propperen Bahnsteige mit neuen Warteständen.

Foto: Lammertz Thomas

Die Unterführung präsentiert sich - wie die Bahnsteige mit ihren neuen Warteständen, Möblierungen und Beschilderungen - in propperstem Zustand: Neue Lichtleisten erhellen den Tunnel. Boden und Wände wurden mit neuem grauen Pflaster beziehungsweise neuen strahlend weißen Kacheln ausgestattet. Eine helle Leitspur hilft Sehbehinderten durch den Gang. Die farbige LED-Leuchtwand soll ebenso wieder installiert werden wie die Videoüberwachung, die nach ihrer Installation in der alten, unansehnlichen Unterführung positive Wirkung erzielt hatte, wie Werner Sievers, langjähriger ehemaliger Oppumer Ratsherr und Bezirksverordneter berichtet. Er ist nach wie vor intensiv an den Vorgängen in seinem Stadtteil interessiert und sah sich gestern an Ort und Stelle um. Er glaubt, dass der tödliche Unfall auf den Gleisen vor vier Wochen die Eröffnung des Tunnels beschleunigt hat.

"Gebt uns doch die flachen Treppen wieder", wurde Sievers gestern von Manfred Ehrig (77) angesprochen, der die Unterführung bisher immer mit seinem Fahrrad nutzte. Die normierten Abgänge für Fußgänger sind nämlich jetzt ohne Radführungsschiene steiler als vorher, "weil die Barrierefreiheit ja bald durch die drei Aufzüge gewährleistet wird", klärte Sievers ihn auf. Sobald die Arbeiten oberhalb der nordöstlichen Treppe beendet sind, wird auch dieser letzte Zugang zum Tunnel freigegeben.

Rocco Basanisi, dessen Eiscafé im neuen Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Wohnstätten- und Maybachstraße direkt gegenüber dem Bahnhof liegt, hat seit der Tunneleröffnung am Montag zunehmend Menschen beobachtet, die die Unterführung nutzen. "Es muss sich aber noch mehr herumsprechen, dass sie wieder geöffnet ist. Deutlich mehr Kundschaft habe ich seit Montag noch nicht feststellen können", sagt Heidi Kösters von der gleichnamigen Metzgerei. Und auch Karl Bohnengel hat in den wenigen Tagen in seiner Lotto-Annahmestelle mit Zeitschriften und Tabakverkauf erst "eine ganz leichte Tendenz zur Verbesserung" der Situation bemerkt. "Wir Geschäftsleute hatten in den letzten zweieinhalb Jahren gravierende Umsatzrückgänge zu beklagen."

(RP)
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