Krefeld Bahnhof: Rheinbahn will Haltestelle ausbauen

Krefeld · Nachdem die Bedürfnisse der Rheinbahn-Kunden an der 20 Millionen Euro teuren neuen Ostwall-Haltestelle keine Berücksichtigung gefunden haben, möchte das ÖPNV-Unternehmen aus Düsseldorf am Hauptbahnhof tätig werden.

Der barrierefreie Ausbau der Haltestelle Krefeld Hauptbahnhof für die seit mehr als 100 Jahren existente Traditionsstrecke (früher K-Bahn) U 70 und U 76 von Düsseldorf in die Seidenstadt wäre für die Rheinbahn ideal, sagt Stefan Berschter, Bereichsleiter Infrastruktur. "Wir würden sogar das für den Bau von Hochbahnsteigen und Rampen notwendige Geld mitbringen", verspricht er. Nachdem die Rheinbahn sich beim 20 Millionen Euro teuren Umbau der Haltestelle Ostwall mit ihren Wünschen und Bedürfnissen nicht hat einbringen können, konzentrieren sich die zukünftigen Anstrengungen des ÖPNV-Unternehmens aus der Landeshauptstadt auf den Ausbau der Haltestelle Dießem und - sozusagen als krönender Schlusspunkt - auf den der Haltestelle Hauptbahnhof. Leider, so Berschter, seien die Gespräche zwischen Stadt Krefeld und Rheinbahn über die konkreten Projekte etwas ins Stocken geraten.

Beim Großprojekt Hauptbahnhof gebe es noch keine gemeinsame Linie. Bei der Haltestelle Dießem scheitere es bislang daran, dass die Stadt den alten Standort offenbar aufgeben und die Haltestelle rund 200 Meter stadtauswärts verlegen wolle. Zuletzt hatten Rheinbahn und Verkehrsverbund Rhein Ruhr 1,4 Millionen Euro in den Ausbau der Haltestelle Königshof investiert. Krefelds Kämmerer Ulrich Cyprian war bei der Eröffnung anwesend und freute sich darüber, dass diese Qualitätsverbesserung im Öffentlichen Personennahverkehr ganz ohne Zutun der finanziell gebeutelten Stadt Krefeld erfolgte.

Von "ins Stocken geratenen Gesprächen" könne aus Sicht der Stadt Krefeld nicht die Rede sein, erklärte Stadtsprecherin Angelika Peters auf Anfrage unserer Redaktion. Bei der Haltestelle Hauptbahnhof sei klar, dass 95 Zentimeter hohe Hochbahnsteige nicht ohne Weiteres erstellt werden können, denn die Haltestelle werde ja auch von den Bahnen der Stadtwerke Krefeld (SWK) angefahren (25 Zentimeter hoch; am Hauptbahnhof liege also das gleiche Problem wie am Ostwall an der Haltestelle Rheinstraße vor, informierte sie.

Bei der Haltestelle Dießem sei seitens der Stadt Krefeld im Vorfeld immer gesagt worden, dass während des Ostwall-Umbaus diese vorläufige Endstelle der Stadtbahn nicht gleichzeitig auch noch umgebaut werden könne. Der Rheinbahn sei von der Stadt Krefeld dazu schon im August 2012 folgendes mitgeteilt worden: "Der Umbau der Haltestelle Dießem sollte aus Sicht der Stadt Krefeld jedoch nicht in der heutigen Lage, sondern weiter südlich erfolgen. Zum einen steht die Umgestaltung des Voltaplatzes (mit Aufweitung der Brücke der Deutschen Bahn und gegebenenfalls komplett anderer Straßenführung) noch aus. Mit einem Bahnsteigsbauwerk direkt an der Ritterstraße würde unnötigerweise ein Fixpunkt entstehen. Wichtiger ist jedoch, dass bei einer weiter südlich gelegenen Haltestelle den Wünschen des Alexianer Krankenhauses und des Krankenhauses Maria-Hilf nach einer verbesserten ÖPNV-Erschließung Rechnung getragen werden kann und unter anderem auch das Werk "Messer Griesheim" besser erschlossen würde. Die mittelfristige Erschließung des Park-and-Ride-Platzes (langfristig wird aus Gründen der Stadtentwicklung ein P+R-Platz an heutiger Stelle nicht mehr befürwortet) könnte - ebenso wie die Anbindung von der Ritterstraße her - über trassenbegleitende Gehwege erfolgen."

Weil die heutige Endhaltestelle der U 76 am Ostwall umgebaut werde und die Bahnen der Rheinbahn solange in Dießem enden sollten, sei es aus Sicht der Stadt nicht sinnvoll, zeitgleich den Umbau der Haltestelle Dießem vorzunehmen.

Die Krefelder Stadtverwaltung schiebt den Ball wieder ins Spielfeld der Rheinbahn zurück. Das weitere Vorgehen liege nunmehr bei der Rheinbahn, die die Maßnahme finanzieren müsste, erklärte Stadtsprecherin Angelika Peters. Von einem gestörten Klima sei ihr nichts bekannt. "Der Austausch und die Gespräche hinsichtlich der Haltestelle Königshof mit der Rheinbahn waren sehr intensiv und konstruktiv", berichtete sie.

(RP)
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