Krefeld Bäcker Lomme 50 Jahre an der Glockenspitz

Krefeld · Der Familienbetrieb in dritter Generation hält sich seit einem halben Jahrhundert auf der Grenze zwischen Oppum und Bockum. Die Erweiterung zu einem Café und das Geschäft mit neun Mini-Trucks und vier Verkaufswagen sind die Garanten.

 Drei Generationen Lomme: Vater Jürgen, Oma Gertrud und Sohn Daniel mit einem der Mini-Trucks und dem Baguette-Maskottchen vor dem Geschäft an der Glockenspitz.

Drei Generationen Lomme: Vater Jürgen, Oma Gertrud und Sohn Daniel mit einem der Mini-Trucks und dem Baguette-Maskottchen vor dem Geschäft an der Glockenspitz.

Foto: T. Lammertz

Stadtteile grenzen sich nicht immer eindeutig ab. Auch im Fall der Bäckerei Lomme an der Glockenspitz gehen die Meinungen auseinander: "Hier ist ganz klar Oppum", sagt Werner Siebertz, Stammkunde und langjähriges Mitglied des Stadtrats. "Nein, hier ist doch Bockum", meint Seniorchefin Gertrud Lomme mit Hinweis auf den Bach im Botanischen Garten, der als Grenze zwischen den beiden Stadtteilen gelte. Als Konsequenz könnte man sagen: Jürgen Lomme ist der einzige Krefelder Bäcker mit einem einzigen Geschäft in zwei Stadtteilen. Und das seit genau 50 Jahren.

"Seit Jahren müssen immer mehr kleine Bäcker ihren Betrieb schließen, weil sie keine Nachfolger haben", sagt der 56-jährige Meister - Probleme, die er nicht hat: Sein Betrieb ist nicht mehr klein, seit er vor acht Jahren mit seiner Frau Birgit die Bäckerei durch einen Anbau mit Terrasse zu einem Café ausgebaut hat. Dort wird ab 5.30 Uhr die ganze Palette vom Frühstück übers Mittagessen bis zum Nachmittagskaffee angeboten. Tägliche Männerrunden und Damenkränzchen gehören zu den Stammgästen, die rund zwei Drittel der Kundschaft ausmachen.

Auch die Sorge um die Nachfolge erscheint erledigt: Sohn Daniel (27), gelernter Betriebswirt und fünf Jahre in Köln als Event-Manager tätig, hat im März das Catering-Geschäft übernommen, das Vater Jürgen als zweites, inzwischen unverzichtbares Standbein aufgebaut hat. Und Tochter Celina (22) wird nach den Sommerferien als Einzelhandelsfachwirtin in den Betrieb einsteigen, um sich um das Hausgeschäft und das Büro zu kümmern.

Inzwischen werden für das Event-Catering neun attraktive Mini-Trucks eingesetzt, darunter der American Hot-Dog-Truck, der Currywurst-Pommes-Truck, der Grill- und der Omas-Suppen-Truck. "Die Kunden buchen diese kleinen mobilen Küchen, in denen wir auch Gemüse, Kartoffeln und Nudeln anbieten, als Rundum-sorglos-Paket für Partys oder Betriebsfeste. Wir liefern das gewünschte Essen, stellen Service-Personal und nehmen auch das ungespülte Geschirr wieder mit", erklärt Daniel Lomme. Er kümmert sich auch um die vier Verkaufswagen, die jeden Tag Schulen und Gewerbegebiete im gesamten Stadtgebiet anfahren.

"Ich arbeite nur halbtags - zwölf Stunden lang", schmunzelt Jürgen Lomme, der von der Planung bis zum Einkauf die gesamte Geschäftslogistik erledigt. "Das Handwerk übernehmen die vier Gesellen in der Backstube gleich hinter dem Geschäft. So haben Brot und Kuchen keine langen Wege und müssen nur zehn Meter weiter bis zur Theke getragen werden."

(RP)
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