Krefeld Auto mit Kunst aus 38 Ländern bemalt

Krefeld · Die Schicksbaumer Künstlerin Anna Gebert hat während des Sommers mit Kindern und Jugendlichen an einem außergewöhnlichen Projekt gearbeitet und ein fahrtüchtiges Auto zum Kunstwerk gemacht.

Ein Auto zum Kunstwerk gemacht
5 Bilder

Ein Auto zum Kunstwerk gemacht

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50 Tage lang sind Kinder und Jugendliche aus Schicksbaum künstlerisch rund um die Welt gereist und in die Kunstgeschichte von 38 Ländern eingetaucht. Besonderer Clou des Kunstprojekts: Die Werke der jungen Künstler schmücken ein fahrtüchtiges Auto, das von Skoda Tölke und Fischer zur Verfügung gestellt wurde. Im September wird der Wagen im Rahmen einer Vernissage vorgestellt, später soll er an verschiedenen Orten in Krefeld ausgestellt werden.

Die Idee für das außergewöhnliche Projekt stammt einmal mehr von der Schicksbaumer Künstlerin Anna Gebert, die in dem Stadtteil eine Malschule leitet. "Ich weiß, dass es ein bisschen verrückt klingt, ein Auto zum Kunstwerk zu machen", sagt sie und lacht. "Aber Künstler sind ja nun mal ein bisschen verrückt." Für die aus Kasachstan stammende Gebert hat sich mit dem Kunst-Auto, so verrät sie, ein kleiner Kindheitstraum erfüllt. Bereits im vergangenen Jahr hatte ihre "Sommerakademie" in Zusammenarbeit mit dem Stadtteilhaus Schicksbaum - auch diesmal wieder Partner - für viel Aufmerksamkeit gesorgt.

Aufgabenstellung in diesem Jahr: Nachdem das Los entschieden hatte, in welche Kultur eines der 38 Herkunftsländer der Bewohner Schicksbaum die einzelnen Kinder eintauchen würden, sollten sie sich einen Künstler und schließlich eins seiner Werke auswählen und dieses in eigener Interpretation auf das Auto malen. "Eine andere Auswahl, als ich sie vielleicht getroffen hätte", verrät Gebert, "doch gerade diese Vielfalt macht die ganze Sache interessant". Eine bunte Mischung aus berühmten und eher unbekannten Künstlern kam dabei zustande. Die zehnjährige Lena beispielsweise war vom unentdeckten lettischen Künstler Wilhelm Purvitis inspiriert, die Bilder der portugiesischen Malerin Josefa de Óbidos begeisterten Laura (9).

Nach einer langen Vorbereitung ging es im Atelier der Mal- und Kunstschule endlich an die Pinsel und Farben. In Achter-Gruppen arbeiteten die Teilnehmer im Alter zwischen zehn und 23 Jahren an ihren Bildern.

Das Herzstück des Projekts ist natürlich der ursprünglich knallrote Skoda. Jedes Kind hat seinen Teil zum Gesamtwerk beigetragen und auf einem vorgesehenen Feld des Fahrzeugs mit Acrylfarben das Werk seines Künstlers verewigt. Das Malen auf dem Auto war zunächst ungewohnt. "Zuerst war ich erschrocken und wusste nicht, was auf mich zukommt. Aber ich hatte auch Lust, es einmal auszuprobieren und habe jetzt viel Spaß daran", sagt Diana (12).

Finanziert ist die Sommerakademie durch öffentliche Gelder, für die Teilnehmer war es kostenlos. Das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und der Kulturrucksack NRW sowie die Stadt Krefeld und das Kulturbüro und der Caritasverband, Krützpoort Automobile und der Bürgerverein Schicksbaum unterstützen Anna Geberts Engagement.

Am Samstag, 26. September, ab 11 Uhr werden die Ergebnisse des Projekts, Leinwände und natürlich das Kunstauto, im Autohaus Skoda Tölke und Fischer Auto Pepper an der Gatherhofstraße ausgestellt. Dazu zählt auch das Kunstauto. Geplant ist auch eine Rundfahrt mit dem fahrenden Kunstwerk durch die Stadt Krefeld.

(RP)
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