Krefeld Ausschreitung bei Autokorso: Mann schwer verletzt

Krefeld · Bei den schweren Ausschreitungen bei einem Autokorso am Sonntag ist ein 20-jähriger Mann schwer verletzt worden. Beim Autokorso nach dem Deutschlandspiel war auf dem Krefelder Ostwall ein Autofahrer mit seinem Mercedes 500 in eine Gruppe Feiernder gefahren. Fünf Menschen wurden dabei verletzt.

Bei den schweren Ausschreitungen bei einem Autokorso am Sonntag ist ein 20-jähriger Mann schwer verletzt worden. Beim Autokorso nach dem Deutschlandspiel war auf dem Krefelder Ostwall ein Autofahrer mit seinem Mercedes 500 in eine Gruppe Feiernder gefahren. Fünf Menschen wurden dabei verletzt.

Trauriges Ende einer ausgelassenen Feier des ersten Sieges der deutschen Mannschaft bei der Fußball-WM: Ein Teilnehmer des Autokorsos ist am Sonntagabend gegen 23.20 Uhr in eine auf dem Ostwall feiernde Menschenmenge gefahren. Dabei verletzte der 20-jährige Mann aus St. Tönis mit seinem schwarzen Mercedes 500 fünf Menschen.

Der 20-jährige schwer verletzte wurde von dem Auto getroffen, als er sich bückte. Er liegt im Krankenhaus. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung und gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr.

Ein Polizist erlitt Schnittverletzungen im Gesicht, als die Menschenmenge mit Bechern, Gläsern und Flaschen auf den Mercedes warf. Ein Großeinsatz der Polizei mit 60 Beamten verhinderte Schlimmeres.

Martin Simon (22) hatte das Spiel mit Freunden zu Hause gesehen, war anschließend in die Stadt gezogen. "Das war eine Super-Stimmung im Bereich Unter der Uhr", berichtet er.

"Plötzlich hörte ich laute Schreie"

"Die Menschen tanzten auf der Straße, sangen, schwenkten Fahnen." Damit brachten die Feiernden den Autokorso, an dem sich 450 Fahrzeuge beteiligten, zum Erliegen. Simon sah auch, wie die Fußballfans die stehenden Wagen schüttelten. "Plötzlich hörte ich quietschende Reifen und laute Schreie. Zweimal ist der Fahrer in die Menschenmenge gefahren."

Daraufhin sei die Stimmung in der Menschenmenge sofort ins Feindselige gekippt. "Die Menschen umringten den Wagen, warfen mit Bechern und anderem darauf." Der Fahrer des Wagens — in dem Auto befanden sich auch seine 18-jährige Freundin und ihr gemeinsames 19 Monate altes Kind — stieg aus. Schnell eilte ein Polizist hinzu, um die Lage zu beruhigen. Dabei erlitt er Verletzungen.

"Unser Beamter wurde von Glassplittern im Gesicht verletzt, musste sich in der Chirurgie des Krankenhauses behandeln lassen", erklärte ein Polizeisprecher. Der Polizist ist derzeit krankgeschrieben. Im Rettungswagen ließen sich die vier anderen Verletzten ambulant behandeln. "Auf eigenen Wunsch wurden sie nicht ins Krankenhaus gebracht", so der Polizeisprecher.

Polizeifahrzeuge eskortierten den Fahrer des Mercedes zur Südwache. Sein Fahrzeug hatte zahlreiche Lackschäden. In seiner Vernehmung soll der Mann nach Informationen unserer Zeitung angegeben haben, dass er Angst gehabt habe und deshalb mit quietschenden Reifen losgefahren sei.

Die Ermittlungen der Polizei dauern an.

(RP)
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