"Übersät mit Bisswunden" Aus dem Leben eines verwilderten Katers

Miriam Koleta vom Katzenschutzbund berichtet über einen ihrer Schützlinge.

 Dieser Kater hat über Jahre im Bereich des Berufskollegs Uerdingen gehaust - der Befund: "Sein Körper war übersät mit Bisswunden, durch Kampfverletzungen durch einen anderen wilden Kater".

Dieser Kater hat über Jahre im Bereich des Berufskollegs Uerdingen gehaust - der Befund: "Sein Körper war übersät mit Bisswunden, durch Kampfverletzungen durch einen anderen wilden Kater".

Foto: Miriam Koleta

"Diesen Kater hab ich am 1. August in Uerdingen im Bereich des Berufskollegs an der Alte Krefelder Straße gesichert. Er lebte dort laut den Anwohnern schon etwa eineinhalb bis zwei Jahre und muss mal ein Zuhause gehabt haben, da ich ihn als fremde Person streicheln konnte. Wilde oder wild geborene Katzen lassen sich nicht einfach so streicheln. Das Alter ist schwer zu schätzen - irgendwas zwischen drei und fünf Jahren vielleicht.

Der Kater war nicht kastriert, nicht mittels Chip oder Tattoo gekennzeichnet. Sein Körper war übersät mit Kampfverletzungen - es waren Bisswunden von einem anderen wilden Kater. Er konnte sich nicht wehren, da die beiden oberen Canini (von caninus, Fangzahn) abgebrochen beziehungsweise an der Wurzeln entzündet waren. Er wurde kastriert, gechippt, die Wunden wurden versorgt, die Fangzähne mussten gezogen werden, und er wurde gegen Würmer, Flöhe und Zecken behandelt und mit Antibiose für die Wundheilung abgedeckt.

 Miriam Koleta vom Krefelder Katzenschutzbund.

Miriam Koleta vom Krefelder Katzenschutzbund.

Foto: Koleta

Er kann nicht wieder ausgewildert werden, da er sich ohne seine Fangzähne draußen nicht zu Wehr setzen kann. Mäuse jagen funktioniert so auch nicht mehr. Und er mag überhaupt kein Trockenfutter, frisst dafür aber momentan täglich 600 Gramm Animonda Carny Nassfutter. Sprich, auf Dauer würde er draußen ohne menschliche Versorgung verhungern.

Er ist stubenrein und zahm, aber sehr verängstigt und muss aufgrund seiner Körpersprache durch den Menschen misshandelt worden sein. Wir suchen daher ganz dringend ein verständnisvolles Zuhause, in dem er nach einer Eingewöhnungszeit von vier bis sechs Wochen auch wieder Freigang haben kann und wo man ihn so nimmt, wie er ist, und ihn entscheiden lässt, wie viel menschliche Nähe er wirklich haben möchte. Alternativ wäre einen Platz auf einem Gnadenhof oder in einem netten Reitstall, wo er einen warmen Unterschlupf hat und seine Versorgung dauerhaft gewährleistet ist."

Wer Interesse hat, den Kater zu übernehmen, kann sich bei Miriam Koleta melden - telefonisch unter 0170-6679880 oder per Mail an info@katzenschutzbund-krefeld.de

(vo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort