Krefeld Auktionshaus mit internationalem Ruf

Krefeld · Zur Eröffnung des Kunst & Design-Auktionshauses Schops Turowski kamen ungewöhnliche Objekte zur Versteigerung.

 Prachtstück aus Spiegeln im Hintergrund: Thomas Turowski (r.) und Jürgen Schops vor der "Sphärischen Spiegelwand" des Krefelder Künstlers Adolf Luther. Auf der für den 5. Mai geplanten ersten Großauktion soll das Werk mit 240.000 Euro Starpreis ins Rennen gehen.

Prachtstück aus Spiegeln im Hintergrund: Thomas Turowski (r.) und Jürgen Schops vor der "Sphärischen Spiegelwand" des Krefelder Künstlers Adolf Luther. Auf der für den 5. Mai geplanten ersten Großauktion soll das Werk mit 240.000 Euro Starpreis ins Rennen gehen.

Foto: L.S.

Zur Eröffnung des Kunst & Design-Auktionshauses Schops Turowski kamen ungewöhnliche Objekte zur Versteigerung.

In Krefeld hat ein Auktionshaus eröffnet, das normalerweise mit Kunst von internationalem Rang handelt. Zur Eröffnung von "Kunst & Design" an der Wiedstraße riefen die Inhaber Thomas Turowski und Jürgen Schops dann allerdings ungewöhnliche Objekte auf - Bratwurst zum Beispiel. 32 Objekte hatten Krefelder Persönlichkeiten aus Sport, Politik und Kultur gespendet. Der Erlös der "etwas verrückten Auktion", wie Kunsthändler Turowski meinte, sollte dem Kinderhospiz Stups zugutekommen. 10er-Gutscheinkarten von Bratwurst Paule, ein Jubiläums-Eishockey-Trikot mit der Nummer 500 von Herberts Vasiljevs bis hin zu Werken von Günther Uecker oder Adolf Luther kämpften um die Anerkennung des Publikums. 3300 Euro kamen schließlich zusammen.

Der Hülser Schops und der Moerser Turowski hatten 2004 ihre Krefelder Geschäfte für Kunst und Möbeldesign zusammengelegt. Dann wurde ihnen das renommierte Kölner Auktionshaus Herr zum Kauf angeboten. Unter der Leitung des Duos war das Auktionshaus so erfolgreich, dass es von Fachleuten unter die 250 weltbesten Auktionshäuser gerechnet wurde. Als die dänische Botschaft an die Beiden herantrat und einen Kaufwilligen aus Dänemark präsentierte, gaben sie das Kölner Auktionshaus auf, berichten sie. Zu groß erschienen die Alltagsvorteile eines Umzugs nach Krefeld an die Wiedstraße: keinen nervigen Stau mehr auf der A 57. Außerdem lockte der Umzug in eine Stadt mit Kunsthistorie. "In den 50er Jahren wurde der Name Krefelds in einem Atemzug mit Mailand oder Paris genannt", erinnert sich Schops. "Der Ostwall war damals dicht besetzt mit Geschäften, die Kunsthandel betrieben." Natürlich fiel immer wieder der Name von Paul Wember, des ersten Nachkriegsdirektors des KWM-Museums, der nach 1947 mit sicherer Hand zeitgenössische Kunst ankaufte, die heute noch die einzigartige Stellung des KWM begründen.

Kunst des 20. Jahrhunderts macht das Leitthema des neuen Auktionshauses aus, das so zu den wenigen Auktionshäusern gehört, die sich auf diese Mischung aus nüchternem Bauhaus-Stil und Art Déco spezialisiert haben.

"Jetzt nach der Vergrößerung auf 400 Quadratmeter ist unser Geschäft ein Traum", begeisterte sich Turowski. In der Tat bildet der loftartige Charakter des früheren Textilbetriebes eine großzügige Ausstellungsfläche, in der die großdimensionierte "Sphärische Spiegelwand" von Adolf Luther ihre Wirkung entfalten kann. Auf der für den 5. Mai geplanten ersten Großauktion soll sie mit einem Startpreis von 240.000 Euro ins Rennen gehen. Auch andere Objekte der Sechziger wie die bunte Stehleuchte von Alexander Sottsas oder Farblithografien von Alexander Calder kommen in der weiß gestrichenen Halle ideal zur Wirkung. Seinen guten Ruf hat das Auktionshaus auch daher, dass es nur Objekte annimmt, die neben hoher künstlerischer Qualität auch in einem sehr guten Zustand sind. "Im Ausland werden höhere Preise für Kunst erlöst", erklärt Jürgen Schops. "Daher arbeiten wir bei unseren Auktionen vornehmlich mit Interessenten aus Übersee."

"In Krefeld spürt man eine gewisse Aufbruchsstimmung im Kunst- und Kulturbereich", sagt Turowski. Die wird das Auktionatoren-Duo nutzen.

Neben der Qualitätsauktion Anfang Mai wird das Auktionshaus im Frühjahr eine Keramikausstellung vorbereiten.

(RP)
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