Krefeld Auf den Spuren von Heinz Sielmann: Studenten bauen "interaktiven Meisenkasten"

Krefeld · Heinz Sielmann ist so berühmt geworden: Er hat erstmals eine Spechthöhle mit Kameras präpariert und sensationelle Aufnahmen für den 1954 erschienenen Film "Zimmlerleute des Waldes" gedreht - bei den Briten hieß er fortan respektvoll Mr. Woodpecker (Englisch für Specht).

Krefeld: Auf den Spuren von Heinz Sielmann: Studenten bauen "interaktiven Meisenkasten"
Foto: HN

Auf seinen Spuren wandeln Studenten der Hochschule Niederrhein, die einen "interaktiven Meisenkasten" gebaut haben und nun im Internet Bilder über das Leben eines Kohlmeisenpaares sowie Daten über Außen- und Innentemperatur liefern. Über die Webadresse "meisencam.cbrell.de" kann jeder in den Nistkasten hineinschauen und den Meisen beim Fressen und bald auch beim Brüten zuschauen.

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Das Projekt entstand unter Federführung von Prof. Dr. Claus Brell im Studiengang Wirtschaftsinformatik. Der Meisenkasten ist mit WLAN, digitalen Temperatursensoren, einem scheckkartengroßen Computer, dem Raspberry Pi, einer Infrarotbeleuchtung und einer Kamera ausgestattet. Damit können auch nachts Bilder aufgenommen werden. Der Raspberry Pi erkennt mit Hilfe selbstentwickelter Bildverarbeitungssoftware, ob sich eine Meise im Kasten aufhält, und gibt dann dem Internetserver den Befehl, ein Bild zu archivieren. Brell möchte die Technik auch in den nächsten RaspiLab-Schülerworkshops einsetzen. "Für Schulen ist das Meisenkasten-Projekt mit dem Raspberry Pi zum Nachbauen besonders geeignet", sagt Brell, der schon im Dezember vergangenen Jahres einen RaspiLab-Schülerworkshop organisiert hat. "Die Hardwarekosten liegen unter hundert Euro, und der Aufbau ist relativ einfach. Schüler können so an MINT-Themen herangeführt werden."

Wer mehr über den Aufbau des Meisenkastens wissen will und an einem Raspberry-Pi-Schülerworkshop interessiert ist, kann sich via Mail an "claus.brell@hs-niederrhein.de" wenden. Auch Schulen und Unternehmen können sich noch an dem Projekt zu beteiligen.

(vo)
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