Krefeld Auf den Pudel gekommen

Krefeld · Der Pudel, das angebliche Schoßhündchen ist ein intelligenter und sportlicher Familienhund. Uta Huppertz züchtet seit 43 Jahren Pudel. Ihre Tiere erhielten bereits mehrfach Auszeichnungen

„Der Pudel ist keineswegs ein Schoßhund“, räumt Uta Huppertz mit dem beliebten Klischee, das allen Pudeln anhaftet, auf. „Pudel sind eigentlich Jagdhunde und verlangen dementsprechend viel Bewegung.“ Die 65-Jährige muss es wissen. Seit 1963 züchtet sie Pudel und fährt weite Strecken bis Dänemark, München oder in die Niederlande, um ihre Hündinnen von ausgesuchten Rüden decken zu lassen.

Unter ihrer Obhut kamen bisher über 100 Welpen auf die Welt. „Pudel sind sehr viel intelligenter und anpassungsfähiger als die meisten anderen Hunde“, erklärt Huppertz die Vorzüge des Pudels, der auch oft als Drogen-, Blinden-, oder Katastrophenhund ausgebildet wird. „Eher durch Zufall“ sei sie selbst damals an diese Rasse gekommen, als sie Arlette, den schwarzen Pudel einer Bekannten, übernahm. „Eigentlich wollte ich nur einen Wurf mit ihr machen“, schmunzelt Huppertz. Doch es kam anders und aus dem einen Wurf entwickelte sich ihr größtes Hobby.

Der Pudel des Jahrhunderts

Mittlerweile wohnt sie mit sechs Pudeln in einer Wohnung in Bockum. „Zwinger vom Kastanieneck“ prangt neben ihrem Klingelschild. Ein Name, der in der deutschen Pudelszene bekannt ist. Wie viele Pudel vom Kastanieneck schon Preise erhalten haben, kann Uta Huppertz kaum noch zählen. Erst kürzlich wurde eine ihrer Hündinnen Bundes-, eine andere gar Jahrhundertsiegerin. Bei den Wettbewerben, die nicht selten von Pudelausstellern aus aller Welt besucht werden, untersuchen Richter die teilnehmenden Tiere auf Gesundheit, Körperbau und Verhalten. Gemessen an einem Rassestandard wird anschließend der Sieger gekürt.

Auch Uta Huppertz fungiert ab und zu als Richterin. „Wenn man sich so viele Jahre mit Pudeln auseinandersetzt, hat man irgendwann ein Auge für die notwendigen Details“, erklärt sie. Dennoch gefalle ihr die Rolle der Züchterin besser als die der Richterin.

Und diese Rolle dominiert ihren Alltag. Dreimal täglich führt sie alle sechs bei ihr lebenden Pudel gleichzeitig aus und schert sie regelmäßig, damit das Fell nicht verfilzt. Für Huppertz eine Selbstverständlichkeit. „Ich habe eine Verantwortung gegenüber den Tieren. Wer sich einen Hund anschafft, der muss auch dessen Bedürfnissen gerecht werden.“

Ihre sechs schwarzen Pudel kennt sie in- und auswendig. Während der Laie erst bei genauester Beobachtung äußerliche Unterschiede feststellt, hört Huppertz, welcher Hund welcher ist: Am Gebell.

(RP)
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