Mitglied der Audi-Bande? Einbrecher nach Unfall auf A57 querschnittsgelähmt

Krefeld · Im Rollstuhl muss einer der Einbrecher, die Anfang Februar in Uerdingen an der Oberstraße in einen Handyladen eingestiegen waren, sein restliches Leben verbringen. "Der junge Tatverdächtige aus den Niederlanden ist querschnittsgelähmt", sagte Polizeisprecherin Kerstin Kretzer auf Anfrage unserer Redaktion.

A57 - Unfall nach Einbruch in Krefeld - zwei Tote - war es die Audi-Bande?
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A57 - Unfall nach Einbruch in Krefeld - zwei Tote - war es die Audi-Bande?

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Foto: Guido Schulmann

Nach dem Diebstahl mehrere hochwertiger Mobilfunktelefone waren drei Männer mit einem PS-starken dunklen Kombi der Marke Audi über die Autobahn 57 in Richtung Nimwegen geflüchtet. In Höhe Rheinberg kamen sie wegen überhöhter Geschwindigkeit nach rechts von der Fahrbahn ab, touchierten einen Baum und mehrere Leitplanken und kamen drei Meter neben einem tiefer liegenden Regenwasserauffangbecken zum Stehen.

Bei dem Unfall starb einer der Insassen sofort, ein weiterer kurz danach an den Folgen der schweren Verletzungen. Der Dritte wurde notfalloperiert und befand sich zunächst im Koma — er ist querschnittgelähmt. Nach Auskunft der Polizei schweigt der Mann hartnäckig und macht keinerlei Angaben.

Wo der Tatverdächtige derzeit untergebracht ist, ob in einem Krankenhaus oder in einer Justizvollzugsanstalt, dazu geben die Strafverfolgungsbehörden keine Auskunft. Die Leichname der beiden anderen Tatverdächtigen befänden sich nicht mehr in der Gerichtsmedizin. Sie seien von der Staatsanwaltschaft freigegeben worden, sagte deren Sprecherin Anna Stelmaszczyk. Die Bestattung dürfte inzwischen erfolgt sein.

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Momentan ist noch die Polizei in Krefeld für die Ermittlungen zuständig. Sollte sich bei dem Vergleich der DNS der drei Niederländer mit Spuren, die nach der Sprengung von Geldautomaten in der Region sichergestellt worden waren, herausstellen, dass das Trio nicht nur für den Einbruch in Krefeld, sondern auch für die Serie gesprengter Automaten in der Region verantwortlich war, dann übernimmt das Landeskriminalamt den Fall.

Deren Spur führt nämlich zu einer Audi-Bande mit Sitz in den Niederlanden. "Die DNA-Prüfung ist mit hoher Priorität versehen", sagte die Polizeisprecherin. Gleichwohl liegen auch nach rund sechs Wochen keine Ergebnisse vor.

(sti)
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