Krefeld Alexanderplatz: Kirschblütenfest ist in diesem Jahr am 14. April

Krefeld · Was als eine spontane Idee nach einem Pizzaessen des Vorstands des Bürgervereins vor einigen Jahren seinen Anfang nahm, ist inzwischen zu einem nachbarschaftlichen Fixpunkt im Viertel geworden.

Noch sieht es auf dem Alexanderplatz winterlich aus. Doch bereits in vier Wochen wird der prächtige Platz seinen ganz besonderen rosafarbenen Zauber entfalten: Dann blühen die vielen Zierkirschen rund um das Karree. Rund zehn Tage dauert die Blüte jedes Frühjahr. Und genau einen dieser Tage gilt es für die Organisatoren des schon zur liebgewonnenen Tradition gewordenen Kirschblütenfestes abzupassen. In diesem Jahr findet es am Samstag, 14. April, 13 bis 20 Uhr, statt. Und hoffentlich unter zartrosa blühenden Bäumen.

"Bis jetzt hat es immer geklappt", berichtet Mit-Organisator Roland Boosen vom Bürgerverein Bahnbezirk, der seit 1988 am Alexanderplatz wohnt und in seinem Fotoarchiv gekramt hat, um nachzuvollziehen, wann die Bäume im Regelfall blühen. Sollte die Kirschblüte sich wegen der erneuten Kälteperiode verzögern, wird das Fest dennoch stattfinden. "So ein großes Fest mit so vielen teilnehmenden Gruppen kann man nicht mal so eben verschieben", sagt Boosen.

Was als eine spontane Idee nach einem Bürgervereinsvorstands-Pizzaessen vor einigen Jahren seinen Anfang nahm, ist inzwischen zu einem nachbarschaftlichen Fixpunkt im Viertel geworden. "2015 haben wir uns mit unserer Idee zum Kirschblütenfest aus der Deckung getraut", erzählt Boosen. "Das erste Fest war sehr schön, aber auch sehr improvisiert." Heute ist das anders. Denn inzwischen machen viele Vereine und Institutionen rund um den Alexanderplatz mit. Auch die Unterstützung durch die "Urbane Nachbarschaft Samtweberei" hat geholfen, Logistik und Finanzen für das Fest zu stemmen, berichten die Organisatoren: "Alleine hätten wir uns das nicht zugetraut."

Und so wartet auf die Besucher des Kirschblütenfestes nun ein sechsstündiges multikulturelles Bühnenprogramm mit Musik, Folklore und Tanz. Charly Niessen ist musikalischer Moderator des Tages, der in den frühen Nachmittagsstunden von Kindern- und Jugendlichen aus dem Quartier gestaltet wird, zum Beispiel von den Kitas St. Josef und Taka Tuka sowie dem Montessorikindergarten. Später am Nachmittag sind die Erwachsenen dran, etwa die Trommelgruppe der Bürgerinitiative Rund um St. Josef. Außerdem tritt die Krefelder Band Morgentau auf.

Vor den Häusern, die den Park einfassen, werden Organisationen aus der Nachbarschaft mit Ständen vertreten sein. Auch das Stadtmarketing ist dabei, schließlich ist das Team um Uli Cloos in der Samtweberei zuhause und damit ebenso Nachbar, wie der italienische, der türkische, der griechische und der bulgarische Verein, die Caritas, die Baumbeetgruppe, Greenpeace, die Freie Evangelische Gemeinde und viele mehr. Besucher können sich auf Kulinarisches aus aller Welt und Mitmach-Aktionen freuen. Der Bürgerverein Bahnbezirk selbst wird in seinem Zelt eine Ausstellung mit vielen historischen Fotos über den Alexanderplatz zeigen - ein Vorgeschmack auf die große Jubiläumsfeier des Vereins zum 120-jährigen Bestehen am 8. September.

Und auch der Alexanderplatz selber feiert in diesem Jahr Jubiläum: Genau vor 25 Jahren, 1993, wurde das Karree nach historischem Vorbild neu gestaltet. Wann die für das Fest namengebenden Kirschbäume gepflanzt wurden, ist nicht überliefert. "Vermutlich irgendwann nach dem Zweiten Weltkrieg", mutmaßt Boosen. Denn während und nach dem Krieg wurde die Fläche in Schrebergärten umgewandelt. In den 70er Jahren gab es Bestrebungen, den Platz in einen Parkplatz für ein Einkaufszentrum umzuwandeln. Dem Engagement von Lydia Kraemer ist es zu verdanken, dass dieser Plan verworfen wurde - und Bürger nun gemeinsam die Schönheit des Alexanderplatzes bei einem gemeinsamen Fest feiern können.

(RP)
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