Serie Menschen Im Advent Aktion Adventfenster - eine Hülser Spezialität

Krefeld · Mit viel Engagement bereitet sich Birgit Grupp jährlich auf die Aktion Lebendiges Adventfenster der Hülser Gemeinden vor. An allen Adventstagen lädt eine andere Familie, Schule oder Institution Hülser Bürger ein, um gemeinsam ein besinnliches Stündchen mit Liedern, Texten und Plaudereien bei Gebäck und einem Getränk zu verbringen.

 In Hüls begeht man den Advent mit vielen anderen zusammen - jeden Tag woanders: Birgit und Friedemann Grupp lieben diese Zusammenkünfte mit Gesang, adventlichen Texten, Gebäck und Gesprächen.

In Hüls begeht man den Advent mit vielen anderen zusammen - jeden Tag woanders: Birgit und Friedemann Grupp lieben diese Zusammenkünfte mit Gesang, adventlichen Texten, Gebäck und Gesprächen.

Foto: Thomas Lammertz

Dabei war vor dem Haus an der Dünkirchener Straße 91 in der Vergangenheit meist ein gutes Dutzend Gäste erschienen. "Es waren aber auch schon mal 30 Personen", berichtet die 51-Jährige, die mit ihrem Mann Friedemann und Tochter Elisabeth - sie wohnt als letztes von drei Kindern noch zu Hause - in diesem Jahr am Abend des vierten Adventssonntags, 20. Dezember, an der Reihe ist.

"Ich habe schon den Anspruch, dass diese Zusammenkunft einen gewissen Tiefgang und einen Roten Faden hat", sagt Birgit Grupp. "Deshalb lese ich im Vorfeld sehr viel und suche Texte, die einerseits klischeefrei sein sollen, anderseits aber auch die christliche Adventsbotschaft enthalten." Dazu will sie auch für dieses Jahr wieder ein Symbol verwenden, "eventuell einen Tannenzapfen, der sich mit der Reife öffnet. Offene Zapfen habe ich reichlich, aber jetzt muss ich noch ein geschlossenes Exemplar suchen, was hier in der Umgebung nicht so einfach ist."

Im vergangenen Jahr war bei den Grupps übrigens ein Artikel in der Krefelder RP-Ausgabe der Aufhänger für das Lebendige Adventsfenster: "Da hatte ich im Artikel zum Welttag der Philosophie eine Passage über Schönheitswahn und Perfektionismus gefunden und sie dann einem passenden Text aus der Kirchenzeitung gegenübergestellt", erinnert sich Birgit Grupp.

Wenn sich die Gäste am 20. Dezember entweder auf der Gartenterrasse oder unter dem Carport zu Saftpunsch und selbst gebackenem Apfelbrot treffen, werden mindestens drei Lieder gesungen. Denn Mutter, Vater und Tochter sind sehr musikalisch: Friedemann Grupp spielt in seiner Freizeit Violine bei den Bayer-Sinfonikern, seine Frau spielt ebenfalls Geige im Niederheinischen Kammerorchester Moers und singt mit Tochter Elisabeth im Hülser Frauenchor "ConTakt" unter Matthias Zangerle neue geistliche Lieder. Birgit und Friedemann Grupp - sie ist katholisch, er evangelisch - sind seit ihrem Umzug vor 17 Jahren aus München nach Hüls auch stark in ihren Gemeinden aktiv.

Der Ingenieur, der schon in seiner württembergischen Heimatgemeinde kirchliche Jugendarbeit leistete und Mitglied des Kirchenvorstands war, engagiert sich in der Hülser evangelischen Gemeinde als Presbyter und vertritt dieses Gremium auch in der Kreissynode.

Birgit Grupp, die schon in München die Pfarrjugend leitete und im Pfarrgemeinderat saß, arbeitet in Hüls im Familienmesskreis der Pfarre St. Cyriakus mit, arbeitet dort als Firmkatechetin und steht beim "Offenen Ohr" bei Gesprächen im Pfarrheim der St. Annakirche zur Verfügung, wenn sich Bedürftige dort ihre Lebensmittelgutscheine abholen. Auch bei der Kinderbibelwoche in der evangelischen Kreuzkirche hat sie dieses Jahr mitgemacht.

"Mein Mann und ich sind schon ökumenisch eingestellt, aber ohne die katholischen und evangelischen Eigenheiten aufzugeben. Wir gehen durchaus auch gemeinsam in die Gottesdienste, meistens aber doch jeder in seine Kirche", sagt Birgit Grupp.

(RP)
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