Krefeld Ärger um Gestaltung des Kita-Anbaus

Krefeld · Empörung in Lindental: Die Siedler hatten sich in Bürgeranhörung und Bezirksvertretung unter präsentierten Varianten für die Verkleidung mit Klinkern ausgesprochen. Dennoch will die Verwaltung die abgelehnten grauen Platten durchsetzen.

 Für die Verkleidung des Anbaus der Kita "Am Kinderhort" sind nun doch Zementfaserplatten vorgesehen. Für die umliegenden Siedlerhäuser sind dagegen Klinker vorgeschrieben.

Für die Verkleidung des Anbaus der Kita "Am Kinderhort" sind nun doch Zementfaserplatten vorgesehen. Für die umliegenden Siedlerhäuser sind dagegen Klinker vorgeschrieben.

Foto: T. Lammertz

Siedler in Lindental sind empört: Trotz mehrheitlicher Voten in Bürgeranhörung und Bezirksvertretung (wir berichteten) wird der neue Kindergarten-Anbau "Am Kinderhort" nun doch nicht mit Klinkern versehen, sondern mit grauen Zementfaserplatten verkleidet. Der Alleingang der Verwaltung erntet scharfe Kritik, Wut und Unverständnis. "Wir fühlen uns veralbert", machte Hans Peter Glasmacher, 2. Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Edelstahl, im Rahmen der jüngsten Mitgliederversammlung des Bürgervereins Lindental seinem Ärger Luft und erntete den Applaus der Siedler.

Im vergangenen Herbst waren Pläne der Verwaltung bekannt geworden, den notwendigen Erweiterungsanbau der Kindertagesstätte mit grauen Zementfaserplatten zu verkleiden. Das hatte in der Siedlung für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Denn während die Anwohner aufgrund einer Erhaltungssatzung jede Änderung an ihren Häusern eng mit der Verwaltung abstimmen müssen und die Verwendung von Klinkern für die Außenverkleidung vorgeschrieben ist, hatte die Verwaltung für den Kita-Umbau anders entschieden - auch mit dem Hinweis darauf, dass das Kita-Gelände trotz seiner Lage inmitten des Geltungsbereichs der Erhaltungssatzung ja von dieser ausgenommen sei.

Aufgrund des öffentlichen Drucks hatte es damals eine emotional geführte Bürgeranhörung gegeben, in der den Lindentalern von der Verwaltung mehrere Varianten einer Außenverkleidung präsentiert worden waren, darunter eine Verklinkerung mit Riemchen. Sowohl die Bürger als auch die Bezirksvertretung West hatten mehrheitlich für die Klinker-Variante votiert und diese empfohlen.

Das Vorgehen der Verwaltung, die Bürger und Lokalpolitiker anzuhören, deren Meinung aber dennoch zu ignorieren, ärgert die Lindentaler. "Warum lädt man uns Bürger ein, hört uns an, nimmt unsere Sorgen mit, präsentiert uns angebliche Alternativen und sagt dann am Ende 'Ätschibätsch, das war's'", fragte Glasmacher in die Runde.

Er beklagte außerdem, er habe trotz Anfrage bis dato keine Auskunft über die Kosten der Varianten bekommen. Er habe den Verdacht, dass die Riemchenklinker vielleicht gar nicht, wie von der Verwaltung behauptet, teurer seien. Auch Bezirksvorsteher Klaus Menzer (SPD) und Ratsfrau Ingeborg Müllers (CDU) zeigten sich enttäuscht. "Wir hatten vernünftige Argumente", so Müllers. "Ich hatte gehofft", sagte Menzer, "die Meinungen der Bürger würden Eindruck auf die Verwaltung machen." Das sei aber offenbar nicht so gewesen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort