Krefeld Ab 2019: Großmarkt geht in eine neue Ära

Krefeld · Ende dieses Jahres erhalten Mieter auf dem Großmarkt zum letzten Mal eine Abrechnung von der Stadt Krefeld als Eigentümer des Quartiers. Danach wird sich die Krefelder Bau GmbH zunächst um die kaufmännische und die technische Verwaltung der Immobilien kümmern und das Areal für die Zukunft präparieren. Das ambitionierte Projekt steckt noch in den Anfängen.

 Der besondere Charme des Großmarkts mit seinen Lokalitäten und Kulturangeboten soll erhalten bleiben. Ab 2019 kümmert sich die Krefelder Bau GmbH um die Instandhaltung und Aufwertung des Quartiers.

Der besondere Charme des Großmarkts mit seinen Lokalitäten und Kulturangeboten soll erhalten bleiben. Ab 2019 kümmert sich die Krefelder Bau GmbH um die Instandhaltung und Aufwertung des Quartiers.

Foto: lammertz

Das Ziel ist klar: Der besondere Charakter des Großmarkts soll auch in Zukunft auf jeden Fall erhalten bleiben. Die spezielle Atmosphäre ist ein Alleinstellungsmerkmal, um das sich zu Beginn des nächsten Jahres die Krefelder Bau GmbH kümmern soll. "Wir machen Ende 2018 einen sauberen Schnitt", sagte Geschäftsführer Thomas Siegert im Gespräch mit unserer Redaktion. Dann bekommen die Mieter zum letzten Mal eine Betriebskostenabrechnung von der Stadt.

Die Überlegungen für das Areal Großmarkt steckten noch ganz am Anfang, sagte Siegert. Welche Perspektiven und Optionen für eine Aufwertung des Geländes als Anziehungspunkt für Kulturinteressierte und Gastronomiebesucher vorhanden seien, müsse nach intensiver Analyse erörtert werden. "Das wird in enger Abstimmung mit der Stadt geschehen."

Das Augenmerk der Krefelder Bau GmbH werde zunächst darauf liegen, den Sanierungsstau am Großmarkt zu beseitigen, Instandhaltungsarbeiten vorzunehmen und die Verwaltung der Immobilien zu professionalisieren. Die Beseitigung von Schlaglöchern und ein Ordnen der Parksituation stehe an erster Stelle, sagte Siegert. In der nächsten Zeit begännen die Überlegungen über Park- und Verkehrsführungskonzepte auf dem Großmarkt. Sicher sei, dass der Charme auf jeden Fall erhalten bleiben solle. Dazu zähle sicherlich der Erhalt des Kopfsteinpflasters, aber auch der alten Schienenstränge. Ob jedoch die Autos an den Außenterrassen der Restaurants vorbeifahren müssten, da habe er erhebliche Zweifel, sagte der Geschäftsführer.

Mittel- bis langfristig sei auch daran gedacht, zu prüfen, wo Miet- und Pachtverträge auslaufen, wo Gebäude und Raum frei werde, um eventuelle andere Nutzungen und andere Akzente zu setzen. Über allem aber stehe nicht die Absicht zu Veränderung, sondern das Ziel, den Großmarkt mit seiner Ausstrahlung zu erhalten, allenfalls zu optimieren. Das alles werde dazu führen, dass "marktgerechte Preise und Mieten" erhoben würden, kündigte Siegert an. Doch zunächst einmal müsse der Investitionsbedarf im Detail ermittelt werden, erklärte der Geschäftsführer der Krefelder Bau GmbH. Eine Übernahme in den Bestand sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgesehen.

Anders sieht das für das Stadtwaldhaus aus. Die städtische Immobilie geht in das Eigentum der Bau GmbH über. Jahrzehntelang sei an der Substanz des beliebten Ausflugslokals nichts getan worden. Der Sanierungsstau beträgt inzwischen rund vier Millionen Euro. Die Vorbereitungen für die Arbeiten laufen. Allerdings kann die Krefelder Bau GmbH die Kosten nicht alleine aufbringen. Die Stadt müsse sich beteiligen, damit eine marktgerechte Pacht für die Refinanzierung der Aufwendungen verlangt werden könne, sagte Siegert. Eines sei klar: "Die Pacht muss auskömmlich kalkuliert sein, damit wir keine roten Zahlen schreiben", betonte der Geschäftsführer.

Das bedeutet: Anhand einer zu beziffernden Pacht würde hochgerechnet, welche Darlehenshöhe sich damit finanzieren ließe. Der Betrag würde quasi von den vier Millionen Euro Sanierungskosten abgezogen. Die verbleibende Differenz ist der Betrag, den die Stadt zuschießen müsste.

Neben dem historischen Stadtwaldhaus ist die Krefelder Bau GmbH als 100-prozentige Tochter der Stadt auch noch Eigentümer der Trainingszentrale an der Galopprennbahn und des Königspalasts, der bis zum Jahr 2034 bis auf eine kleine Restvaluta bezahlt sein soll.

(sti)
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