Krefeld A57-Ausbau kostet 212,2 Millionen Euro

Krefeld · Die Unterlagen für den ersten Bauabschnitt vom Autobahnkreuz Meerbusch bis Oppum liegen aus. Für den nächsten Abschnitt bis Gartenstadt und den Ausbau der Raststätte Geismühle werden die Pläne noch in diesem Jahr eingereicht.

 Athanasios Mpasios und Michael Kaufmann (links) von Straßen NRW, Projektgruppe BAB in Krefeld, informieren über den Ausbau der A 57.

Athanasios Mpasios und Michael Kaufmann (links) von Straßen NRW, Projektgruppe BAB in Krefeld, informieren über den Ausbau der A 57.

Foto: samla

Vor mehr als zehn Jahren hat Straßen NRW den Auftrag erhalten, den sechsspurigen Ausbau der Autobahn 57 zu planen. Seit gestern liegen die Unterlagen für den ersten Abschnitt vom Autobahnkreuz Meerbusch bis zur Anschlussstelle Oppum unter anderem im Krefelder Rathaus öffentlich aus. Die Pläne für die zweite und dritte Ausbaustufe zwischen Oppum und Gartenstadt sowie zwischen Gartenstadt und Moers-Kapellen sowie die für die komplett veränderte Tank- und Raststätte Geismühle erfolgen jetzt in einer wesentlich schnelleren Taktung. Etwa 190 Millionen Euro kostet der zehn Kilometer lange Ausbau auf Krefelder Stadtgebiet. Hinzu kommen 22,5 Million Euro für Geismühle. Wann der sechsspurige Ausbau und alle Nebenbaustellen abgearbeitet sein werden, dazu können auch Athanasios Mpasios und Michael Kaufmann von Straßen NRW, Projektgruppe BAB in Krefeld, nur spekulieren. Vielleicht 2030?

Trotz des mit der Offenlage begonnenen Planfeststellungsverfahrens stehen noch viele Hürden bis zum ersten Spatenstich im Weg. Wird gegen das Bauvorhaben geklagt? Stellt der Bund die nötigen Mittel zur Verfügung? Verkaufen die Grundstückseigentümer freiwillig die benötigten Flächen? Ist der Denkmalschutz der Geismühle in der Planung ausreichend und gerichtsfest berücksichtigt? Der offenen Fragen gibt es viele.

Der erste, 4,1 Kilometer lange Abschnitt befindet sich zu etwas mehr als der Hälfte auf Meerbuscher Stadtgebiet. In Höhe der Wohnbebauung in Bösinghoven und in Oppum wird der Lärmschutz verbessert. Die Wände werden höher und dichter an die Autobahn platziert. Um Platz für eine dritte Fahrspur zu bekommen, wird aus dem kombinierten Lärmschutz aus Wall und Wand der ausladende Wall beseitigt. Auf der Seite hin zu den Feldern gibt es ausreichend Platz. In Oppum wird die Wand 7,50 Meter, in Bösinghoven sogar neun Meter hoch. Der Baubeginn könnte 2017 sein. "Das wäre schön", kommentierte Mpasios die Zeitschiene.

Für die komplette Umgestaltung der Tank- und Raststätte Geismühle will Straßen NRW die Planung noch in diesem Jahr bei der Bezirksregierung einreichen. Gleiches gilt für die Unterlagen zum Abschnitt Oppum bis Gartenstadt, der sehr aufwändigen Lärmschutz mit Neigung zur Fahrbahn hin erhalten soll. Geismühle sei zwar gesondert zu sehen, zähle geografisch aber zum ersten Abschnitt. Der Plan sieht vor, zwei neue Brücken über die A57 zu bauen. Eine führt den Verkehr auf die Oppumer Hauptstraße und in die Gegenrichtung, und die zweite ist den Autos vorbehalten, die von der Autobahn in Fahrtrichtung Düsseldorf auf den Rastplatz wollen. Der wird zukünftig nur noch östlich der Fahrbahn Stellplätze vorhalten.

Auf der westlichen Seite kann nur noch getankt werden. Im Osten entstehen 154 Stellplätze für Lastwagen (bisher 43), fünf für Busse und 177 für Pkw (bisher 111). Das Gebäude für den Schnellimbiss im Westen wird abgerissen. Im Osten könnte ein Neubau entstehen. Ein Bauplatz ist vorgesehen. Gleiches gilt auch für den Neubau einer Ersatzkapelle. "Für Geismühle haben wir zwei Jahre Bauzeit eingeplant", sagt Kaufmann. Bis 2020 rollen laut Prognose täglich 112 000 Fahrzeuge über die A 57. Der sechsspurige Ausbau soll die Straße leistungsfähiger machen.

(RP)
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