Krefeld A 57: Zuspruch für Tunnel-Trog

Krefeld · Der Krefelder CDU-Landtagsabgeordnete Peter Kaiser macht sich für die Tunnel-Trog-Lösung im PPP-Modell stark: "Im Gegensatz zu den Nachbarkommunen führt die A57 hier mitten durch die Stadt." Die Grünen fürchten wachsenden City-Schwerlastverkehr durch die Maut.

Nach dem RP-Bericht über die Finanzierung des A57-Ausbaus in Tunnel-Trog-Lösung in Public-Private Partnership (PPP) haben sich gestern die CDU und Grüne generell für dieses Modell ausgesprochen. Peter Kaiser, Landtagsabgeordneter der CDU, stellte in einem Pressegespräch das Gutachten vor, welches das Aachener Ingenieurbüro IVV für die Stadt erstellt hat. Kaisers Position: "Ziel muss es sein, den Ausbau der A 57 in Tunnel- oder Troglage zu erreichen." Im Bereich von Krefeld-Oppum sollten aber seiner Meinung nach Lärmschutzmaßnahmen vorgezogen werden. "Ich bin für das PPP-Modell, die Frage ist: Findet sich ein Investor", sagte Peter Kaiser gestern unserer Zeitung.

Grüne fürchten Maut-Konsequenz

Die Grünen sprechen sich unterdessen gegen eine Mautgebühr für die politisch geforderte A57-Tunnel-Trog-Lösung in Krefeld aus. "Es muss zwingend klargestellt werden, dass die Finanzierung nicht auf eine Maut für den Streckenabschnitt Tunnel-Trog hinauslaufen darf," sagt der planungspolitische Sprecher der Grünen Ratsfraktion Rolf Rundmund. "Die Erfahrungen mit Mautstrecken zeigt, dass in einem dichten Straßennetz – und dies haben wir im Osten Krefelds – Bereiche mit der Erhebung von Straßengebühren umfahren würden." Die verkehrliche Mehrbelastung für Krefeld müsse vermieden werden. Die Grünen nennen die Tunnel-Trog-Lösung als die alternativlose und mit Abstand beste Variante gegen Lärm und Luftverschmutzung. Das der Bundesverkehrsminister diese Möglichkeit jetzt auch in Betracht zieht, freue die Grünen.

Das Gutachten der Ingenieurgruppe für Verkehrswesen und Verfahrensentwicklung (IVV) Aachen und Berlin hat drei Varianten entwickelt, nach denen die A57 ausgebaut werden könnte: Dabei wurden die erwarteten Mauteinnahmen aus dem LKW-Verkehr in unterschiedlichen Szenarien durchgerechnet und die Verkehre auf der A57 für die Jahre 2015 und 2025 prognostiziert. Insbesondere der Güterverkehr werde sich verdoppeln, so das Gutachterbüro. Bei Bockum wird der Schwerlastverkehr von 2008 rund 9500 LKW pro Tag auf 16 500 in 2025 zunehmen. Der Personenverkehr steige von 2008 rund 79 000 auf 96 100 Wagen täglich in 2025. Die A57 ist als Hauptschlagader am Linken Niederrhein insbesondere im Bereich Krefeld schon jetzt eine der am meisten von Verkehrsstaus belasteten Autobahnen.

(RP)
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