Krefeld A 57: Land verbietet das "Tunnel"-Wort

Krefeld · Mit einem dringenden Appell hat sich am Mittwoch Michael Heinze vom Landesverkehrsministerium im Planungsausschuss an die Krefelder Politik gewandt. "Ich bitte Sie, das Wort ,Tunnel' in Krefeld nicht mehr zu verwenden."

Jeder Politiker, der dem Bürger noch weismachen wolle, dass die A 57 auf Krefelder Stadtgebiet als Tunnellösung gebaut wird, würde die Realitäten verkennen. Stattdessen solle die Politik den alten Ratsbeschluss für den Tunnel von 2007 zurücknehmen. "Wir wollen ein neues Votum von Ihnen." Andernfalls, so glaubt Heinze, würde der Bund den Standstreifen der A 57 als Fahrspur einbeziehen, ohne Verbesserung des Lärmschutzes. Die Krefelder Politiker, die sich gestern zum Verkehrsgipfel in der Gesamtschule Kaiserplatz trafen, vereinbarten, am Dienstag im Rat neu über die A 57 zu diskutieren.

CDU-Planungssprecher Jürgen Wettingfeld forderte ebenso wie SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen beim Land Zusagen für den Fall ein, dass Krefeld einlenkt. Wettingfeld forderte außerdem mehr Informationen über Detailplanung. Heinze entgegnete: "Das können wir jetzt nicht liefern, wir planen erst weiter, wenn Sie vom Ratsbeschluss abrücken." FDP-Fraktionssprecher Joachim C. Heitmann kritisierte: "Wir kaufen hier die Katze im Sack."

Heinze versprach Krefeld "Luxus-Lärmschutz": "Es wird ein ganz außergewöhnlicher Lärmschutz werden, den ich so noch nicht in NRW gesehen habe." Die gesetzlichen Lärmschutz-Grenzwerte — 59 Dezibel am Tag, 49 bei Nacht — würden mit dieser Planung eingehalten. Der Lärm würde um zehn Dezibel reduziert, derzeit sind es acht Dezibel bei alten Lärmschutz — die A57 wäre so nur noch halb so laut.

Heinze gab jedoch am Ende Signale, dass der Lärmschutz gegenüber jetziger Planung noch einmal verbessert werden könnte. Auch stellte er in Aussicht, dass der Lärmschutz teilweise vor dem Ausbau installiert wird. "So werden die Bauarbeiten weniger stören."

(RP)
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