Krefeld 500 Ehrenamtler betreuen den Markt

Krefeld · Mit 84 Büdchen und einer Fülle von Geschenkideen ging der 30. Besondere Weihnachtsmarkt an den Start.

 Selbstgebastelte Weihnachtsgeschenke gab es in Hülle und Fülle auf dem 30. Besonderen Weihnachtsmarkt. Über 500 ehrenamtliche Helfer betreuten die 84 fein geschmückten Stände.

Selbstgebastelte Weihnachtsgeschenke gab es in Hülle und Fülle auf dem 30. Besonderen Weihnachtsmarkt. Über 500 ehrenamtliche Helfer betreuten die 84 fein geschmückten Stände.

Foto: Thomas Lammertz

Walnussschalenhälften, in denen winzig kleine Fliegenpilze wachsen. Aus anderen schaut ein Fuchs heraus oder es grüßt ein Weihnachtsmann. Die filigranen Werke am Stand vom Waldkindergarten "Waldameisen" lassen die Besucher des Besonderen Weihnachtsmarktes innehalten. "Die Figürchen aus Fimo haben wir mit Pinzetten und Zahnstochern eingearbeitet", erklärt Yvonne Walter, die mit einer ganzen Gruppe von weiteren Müttern den Stand betreut.

Aber nicht nur die Nussschalen sind ein Hingucker. Die beleuchteten Tannenbäume aus Filz und Holz, die Tatjana Freudenberger kreierte, als auch die Plätzchengläser mit den lustig gestalteten Deckeln oder die aus Porzellangedecken bestehenden Etageren sind Dinge, die zum Staunen einladen. "Wir lassen uns immer eine Menge einfallen", bemerkt Freudenberger lächelnd.

Aber nicht nur hier darf gestaunt werden. Der Besondere Weihnachtsmarkt, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert, nennt 84 Stände der unterschiedlichsten sozial engagierten Gruppen sein eigen, an denen es die ausgefallensten Dinge, zumeist selber hergestellt, gibt. "Es ist die größte Ansammlung von Ehrenamtlern bei einem Weihnachtsmarkt am Niederrhein, die es gibt. Über 500 Menschen gehen hier heute ehrenamtlich in den Einsatz", sagt Rolf Frangen vom Organisationsteam.

Hier könne man die besten Weihnachtsgeschenke kaufen, schließt sich Manuela Frangen an. Und das wissen die Besucher genau. Während das Bühnenprogramm unterhält und Dank viel Live-Musik den Markt beschallt, schieben sich die Besuchertrauben entlang der Stände. Gucken und kaufen ist angesagt. Gehäkelte Drachen und handgenähte Stofftiere bei den Alexianern, Patchworkarbeiten von der Kita Dreikäsehoch, Holzstämme mit beleuchteten Sternen von den Sternstunden für Nicaragua, Schutzengelanhänger von Pro Greyhound - die Angebotspalette ist bunt gefächert.

Sauerkirschen mit Zartbitterschokolade und Chili, Apfel mit Rotwein und Amaretto, Pflaumen mit Grappa - beim Lions Club Krefeld-Rheintor locken ungewöhnliche Marmeladenkombinationen sowie Chutneys und Eierlikör. Die Mitglieder und ihre Familien haben sich allesamt in die Küche gestellt und Leckeres gezaubert, das nun liebevoll verpackt und mit edlen Etiketten versehen, die Besucher anlockt.

"Ich habe Mama beim Pürieren des Obstes geholfen. Der Papa hat alles mit dem großen Suppenlöffel in Gläser abgefüllt und gekleckert", verrät Victoria, die mit ihren sechs Jahren eine der jüngsten Helferinnen am Stand ist. Am Stand vom Missionskreis St. Paul ist indes die gesamte Familie Vratz im Einsatz. Während Vater und Sohn am Smoker für Pulled Pork Burger sorgen, verkauft die restliche Familie Fairtrade-Produkte und hausgemachte Köstlichkeiten.

Andere haben es sich am Lagerfeuer gemütlich gemacht. In einer Feuerschale glüht die Holzkohle bei den Pfadfindern St. Elisabeth. Auf den selbstgebauten Schwedenstühlen haben es sich große und kleine Besucher, dick eingemummelt, bequem gemacht, wobei Hannes für eine Zwischenmahlzeit sorgt. Der Dreijährige hält nämlich mit Papas Hilfe ein Stockbrot in die Flammen. "Das mache ich auch gleich", informiert die ein Jahr ältere Aenne. Zwölf Kilo Teig haben die Pfadfinder vorbereitet, an Stockbrot wird es nicht mangeln.

Der Duft von Glühwein vermischt sich mit dem von Kakao und Heißen Hugo. Dazu ertönt das Geräusch einer Bohrmaschine. Die gehört unabdingbar zur Herstellung von Engelslocken dazu. Sie treibt die Lockenmaschine an, mit der die Kartoffeln spiralisiert werden, bevor sie goldfarben frittiert werden. "Wir haben Besucher, die kommen eigens wegen der Engelslocken hierher", berichtet Manuela Frangen.

(RP)
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