Krefeld 35 Unternehmen im Hafen fordern: Südanbindung in Plan aufnehmen

Krefeld · Rund 35 Unternehmen mit Firmensitz im Krefelder Hafen und mehr als 4500 Beschäftigten sowie einem Jahresumsatz, der 1,5 Milliarden Euro übersteigt, finden ihre Interessen von Politik und Verwaltung nur unzureichend berücksichtigt. Das machten Frank W. Dreisörner und Christian Schmidt, Vorsitzender und Geschäftsführer des Vereins Industrie-Vereinigung Krefeld-Uerdingen und Rheinhafen, in Briefen an die Regierungspräsidentin Anne Lütkes (Die Grünen) sowie an die Fraktionen der im Regionalrat und im Krefelder Stadtrat vertretenen Parteien deutlich.

Aktuell sorgen sich die im Hafen ansässigen Unternehmen darüber, dass im noch zu verabschiedenden Regionalplan auf eine zeichnerische Darstellung einet Trasse für die so genannte Südanbindung des Hafens verzichtet werden soll. In einem ersten Entwurf war noch eine Variante über Meerbuscher Gebiet bis zur Ratsstätte Geismühle als Anschluss an die Autobahn 57 enthalten. Die wurde offenbar auf Druck aus der Nachbarstadt entfernt. Das Thema Südanbindung ist insofern wieder offen. Für den Fall, dass die Politik die Thematik wieder aufgreifen möchte, ist die Suche nach einer geeigneten Trasse wieder offen. Sie könnte dann auch über Krefelder Stadtgebiet verlaufen.

Die Industrievereinigung Uerdingen und Rheinhafen schreibt an die Bezirksregierung "die aktuelle Berichterstattung gibt uns Anlass, unsere Sorge und Bitte zu wiederholen: Eine ausreichende Erschließung des Krefelder Hafengebietes nur allein über die Nordanbindung ist dauerhaft nicht möglich. Deshalb muss die Möglichkeit einer Anbindung des Hafens im Süden erhalten bleiben. Hierfür sprechen wir uns ausdrücklich aus zum Nutzen der Bürger, die in Uerdingen im Umfeld wohnen". An die Krefelder Kommunalpolitik gerichtet heißt es, "wir bitten sie eindringlich darum, ihren Einfluss geltend zu machen und sicherzustellen, dass die Möglichkeit einer Südanbindung an das Hafengebiet weiterhin möglich ist".

Bereits im vergangenen Sommer hat die Industrievereinigung beklagt, dass die Bemühungen, den Hafen von Norden her besser zu erschließen, in Krefeld nicht vorankommt. Die Unternehmen urteilten, dass nach dem Stopp des für den Ausbau des Hafenbahnhofs in Linn (Tranterminal Krefeld), keine Fortschritte mehr zu erkennen seien. Dies sei umso mehr besorgniserregend, als im Hafengebiet bekanntlich zwei weitere Ansiedlungen (Logistikzentren für Bauhaus und VGG) erfolgreich durchgeführt worden seien. Beide Ansiedlungen führten zu einem deutlich erhöhten Verkehrsaufkommen. "Das macht die zeitnahe Umsetzung der Planung im Norden umso dringlicher."

(RP)
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