Krefeld 30 Kilo runter in sechs Monaten

Krefeld · Als Kind war Lena Wiebe übergewichtig. Heute ist die 22-Jährige schlank und durchtrainiert.

 Lena Wiebe heute: Rank und schlank steht sie vor dem Spiegel im Fitness-Studio "Old-School-Gym". Sport ist ihr jetzt enorm wichtig.

Lena Wiebe heute: Rank und schlank steht sie vor dem Spiegel im Fitness-Studio "Old-School-Gym". Sport ist ihr jetzt enorm wichtig.

Foto: Thomas Lammertz

Der Spiegel war nicht immer Lena Wiebes bester Freund. Wer heute die zahlreichen Bilder auf ihrer Facebook-Seite sieht, zumeist als Spiegel-Ansicht fotografiert, der kann es kaum glauben. "Als Kind und auch noch als Teenager war ich richtig fett. Ich habe sehr viel gegessen. Es hat mir einfach immer geschmeckt", erinnert sich die 22-Jährige. Maßlos sei sie gewesen, habe statt einer Tafel Schokolade gleich fünf gegessen. "Ich habe Süßigkeiten regelrecht gefressen", sagt sie.

Heute ist schon eine Tafel Schokolade für Lena Wiebe undenkbar, und ein Stück Sahnetorte eine Sünde, auf die strikte Diät und sportliches Training folgen. "Ich merke sofort, wenn ich beim Essen über die Stränge schlage, wie im Urlaub beispielsweise. Da habe mich nicht so gesund ernährt wie sonst. Schon war mein Körper aufgeschwemmt und ich musste daran arbeiten, den Körperfettanteil zu reduzieren."

Früher war Lena Wiebe anders als ihre Schwester übergewichtig.

Früher war Lena Wiebe anders als ihre Schwester übergewichtig.

Foto: Wiebe

Nie wieder möchte die gelernte Restaurantfachfrau in der Übergrößen-Abteilung einkaufen müssen, nie wieder erleben, dass die Hose am Hintern reißt oder die Oberschenkel-Partie durchgescheuert ist. "Aber so etwas ist mir früher tatsächlich passiert. Und dann auch noch während meines Praktikums." Schlimm waren auch die Hänseleien der Mitschüler, das Mobbing durch andere Mädchen im Teenager-Alter. Selbst in der eigenen Familie war Lena Wiebe das Pummelchen. "Meine Mutter hatte immer Hosengröße 36, meine Schwester ebenfalls. Nur ich war breiter als mein Vater und hatte einen dickeren Bauch als er", erzählt sie. Dabei sei ihr das eigene Aussehen nie wirklich bewusst gewesen. "Meine Mutter versuchte jahrelang, mich zum Abnehmen zu überreden. Ohne Erfolg. Ich habe mich nicht an meinem Gewicht gestört. Erst mit 16 habe ich mich bewusst im Spiegel angeschaut und war geschockt. Von dem Tag an wollte ich abnehmen." 1,70 Meter war die Schülerin damals groß und wog rund 100 Kilo. Inzwischen ist Lena Wiebe 1,80 Meter und kommt auf 75 Kilo. "In meiner Familie sind alle noch mal spät gewachsen. Das war auch bei mir so", erklärt sie und verrät ihr Rezept, um Kilos purzeln zu lassen. "Ich habe fünf kleine Mahlzeiten am Tag gegessen, keine Süßigkeiten mehr genascht und viel Sport gemacht." 30 Kilo habe sie so in einem halben Jahr verloren. Mit viel Disziplin. "Ich habe meine Eltern gebeten, die Küche abzuschließen, damit ich nicht in Versuchung komme." Belohnung für die ganzen Strapazen war ein neues Körperbewusstsein: "Ich konnte auf einmal einkaufen gehen und hatte eine große Auswahl an Sachen, die mir passten. Das hat so viel Spaß gemacht. Unglaublich."

Dennoch war Wiebe mit ihrem schlanken Körper noch nicht wirklich zufrieden. Den Bauch empfand sie als zu weich, den Hintern als zu flach. "Es fehlten Rundungen an den richtigen Stellen", sagt sie. Durch einen Freund lernte sie das Fitness-Studio "Old-School-Gym" an der Ritterstraße kennen. Dort erfuhr sie viel über gesunde Ernährung und richtiges Training einzelner Muskelgruppen. Die Folge: Die 22-Jährige achtet nun weniger auf ihr Gewicht und mehr auf den Körperfettanteil, der bei ihr bei 19 Prozent liegt. Normal ist für Frauen ein Wert um die 25. Kohlenhydrate wie Brot, Kartoffeln oder Nudeln meidet Lena Wiebe, isst höchstens zwei Mal pro Woche Pizza oder Eis. Dafür setzt sie auf gesunde Fette, die beispielsweise in Paranüssen stecken, isst viel Fleisch, Gemüse und Milchprodukte. Der Bann des Spiegels ist gebrochen. Lena Wiebe ist mit sich zufrieden - "in weiten Teilen".

(RP)
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