Krefeld 29-Jährige hilft, Knie-Operationen zu vermeiden

Krefeld · Krefelder Studentin der Hochschule Niederrhein präsentiert ihre Studie auf dem Weltkongress für Physiotherapie.

Mit ihrer Arbeit über physiotherapeutische Behandlungsansätze bei Knie-Arthrose war Jeannine Hauke, Studentin der Hochschule Niederrhein, jetzt auf dem Weltkongress für Physiotherapie in Kapstadt, Südafrika, vertreten. Dort präsentierte die 29-Jährige die Ergebnisse ihrer ausgezeichneten Bachelorarbeit. Darin konnte sie darstellen, dass physiotherapeutische Behandlung bei Patienten mit Knie-Arthrose helfen kann, Operationen zu vermeiden.

Die Physiotherapeutin und Absolventin des Studiengangs Health Care Management hatte einen Teil der Daten von 127 Patienten des Physiotherapiezentrums Novotergum Essen mit Knie-Arthrose analysiert.

Eine Arthrose bezeichnet Verschleißerscheinungen in Gelenken, die zu Schmerzen, Schwellungen und Steifheit in den Gelenken führen. Diese können nur symptomatisch oder vorbeugend behandelt werden. Von den 127 beteiligten Patienten absolvierten bis zur Analyse 59 eine jeweils fünfmonatige Behandlung mit rund 32 Sitzungen von 60 Minuten Dauer. Anschließend wertete Jeannine Hauke aus, wie sich die Schmerzen der Patienten verhielten und wie sich die Flexibilität des Knies sowie seine Funktionalität entwickelten.

Die Ergebnisse waren erstaunlich: "Die Patienten hatten nach der Behandlung einen klinisch relevanten Verlust an Schmerzen sowie eine deutlich verbesserte Knie-Funktion. Nur 15 Prozent der analysierten Patienten entschieden sich nach der Behandlung für eine Operation. "Das zeigt, dass physiotherapeutische Behandlung bei Knie-Arthrose dazu beitragen kann, die Lebens-Qualität der Patienten signifikant zu steigern - auch ohne einen chirurgischen Eingriff", erklärt Hauke, die derzeit bei der Deutschen Arzt AG, Essen, im Projektmanagement für Therapie tätig ist.

Einer der Betreuer der Bachelorarbeit war Prof. Dr. Martin Alfuth, der auf dem Kongress in Südafrika mit einer Studie über Einlagenversorgungen bei neurologischen Patienten mit Beeinträchtigungen des Gangs vertreten war. Der Kongress ist mit über 2000 Teilnehmern international bedeutend. "Zahlreiche Inhalte des Studiums konnte ich dort wiederfinden, und meine erworbenen Kompetenzen halfen mir enorm zur Kommunikation mit den Fachleuten", sagt Hauke. "Die Operations-Vermeidung durch Physiotherapie sei ein wichtiges globales Anliegen, ergänzt Alfuth: "Wir freuen uns, dass eine der Absolventinnen unseres Studiengangs einen wissenschaftlichen Beitrag zu diesem Thema leisten konnte."

Professor Alfuth ist Leiter des Studiengangs Angewandte Therapiewissenschaften, den man seit dem Sommer 2013 in Kooperation mit der medicoreha Welsink GmbH dual studieren kann. Dort absolvieren die Studierenden parallel ihre Ausbildung zum Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten. Jeannine Hauke hat Health Care Management studiert, sich allerdings auf das Fachgebiet Physiotherapie spezialisiert.

(RP)
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