Krefeld 2017 wird spannend in den Kunstmuseen

Krefeld · Katia Baudin, Sylvia Martin und Magdalena Holzey stellen gestern die Programme für das Kaiser-Wilhelm-Museum sowie die Häuser Lange und Esters vor. Für die beiden Mies-Villen hat die Museumschefin ein neues Konzept entwickelt.

 Katia Baudin, neue Leiterin des Kaiser-Wilhelm-Museums, wird ihre erste Ausstellung in der zweiten Hälfte 2017 vorstellen. Im Hintergrund: ein Ausschnitt aus dem Zyklusbild "Kindheit" von Johann Thorn Prikker

Katia Baudin, neue Leiterin des Kaiser-Wilhelm-Museums, wird ihre erste Ausstellung in der zweiten Hälfte 2017 vorstellen. Im Hintergrund: ein Ausschnitt aus dem Zyklusbild "Kindheit" von Johann Thorn Prikker

Foto: Lothar Strücken

Wie im Fluge seien ihre ersten drei Monate als neue Leiterin der Kunstmuseen Krefeld vergangenen, so berichtete Katia Baudin und konnte gestern dennoch bereits ausgereifte Ausstellungspläne der drei Häuser Kaiser-Wilhelm-Museum, Haus Esters und Haus Lange für das kommende Jahr vorstellen.

Beginnen wird das Programm mit einem "Zwischenspiel" (12. bis 26. März), welches die Pause zwischen "Das Abenteuer unserer Sammlung I" und der Fortsetzungsschau überbrücken soll. Gezeigt werden - überwiegend performative - Filme und Videos aus der Frühzeit der Video-Kunst, von denen die Sammlung beachtliche Juwelen enthält. Nach nur wenigen Tagen der Schließung heißt es dann vom 30. März bis 1. Oktober "Das Abenteuer unserer Sammlung II". Dabei wird ein besonderer Akzent auf Schenkungen gesetzt, die der Krefelder Sammlung von privaten Stiftern aus der Region und von offiziellen Stellen und Persönlichkeiten aus anderen Ländern zuteil wurden, zum Beispiel das Wayang Puppentheater, das 1906 aus der Hand eines indonesischen Prinzen in die Sammlung kam. "Der unersättliche Blick" ist ab dem 19. Oktober bis Jahresende auf die Reisebilder des Landschaftsmalers Adolf Höninghaus gerichtet. Soweit das KWM.

Sylvia Martin, die stellvertretende Leiterin der Kunstmuseen Krefeld, ließ sich in die Karten für Haus Lange schauen. "Die Zugezogenen" werden vom 19. Februar bis 27. August als fiktive, des Brexits wegen aus England ausgewanderte Familie ihre Geschichte erzählen. Das dänisch-norwegische Künstlerduo Michael Elmgreen und Ingar Dragset macht aus dem Museum wieder ein Wohnhaus - für eben diese Familie.

Das Haus Esters, so berichtet Magdalena Holzey, Hüterin der städtischen Krefelder Sammlung, wird vom 19. Februar bis 27. August zur Bühne für den 16. Mies van der Rohe-Stipendiaten, einen guatemaltekischen Künstler namens Naufuz Ramirez-Figueroa. Elemente aus europäischem Volksglauben, ganzheitlicher Medizinlehre und Naturphänomenen werden neu kombiniert unter dem Titel "Die Vereinigung zweier Flamingos auf einem Blechdach". Die Kulturstiftung der Sparkasse Krefeld macht dieses Projekt möglich.

Für beide Mies-Villen gemeinsam hat Katia Baudin ein neues Konzept entwickelt, demzufolge sich jeweils eine historische und eine zeitgenössische Position zum selben Thema gegenseitig nach dem Ping-Pong-Prinzip ergänzen und befruchten sollen. Überschrieben mit "Ideologie, Abstraktion und Architektur" treffen vom 1. Oktober 2017 bis 14. Januar 2018 jugoslawische Kunst der Nachkriegszeit und die jüngeren Arbeiten der Slowenin Jasmina Cibic aufeinander.

Ebenfalls gemeinsam und schon am 27., 28. und 29. Januar sowie vom 8. bis 10. September präsentieren die Häuser auf der Wilhelmshofallee die Krefelder Architekturtage unter dem Motto "Mehr Mies". Zu den Schwerpunkten wird diesmal die Arbeit der Gruppe "De Stijl" gehören.

(RP)
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