Korschenbroich Zeigen Sie uns Ihren Schreibtisch . . .

Korschenbroich · . . .und wir sagen Ihnen, wer Sie sind. Ein Besuch bei Lutz Lienenkämper, CDU-Landtagskandidat für Meerbusch, Kaarst, Korschenbroich und Jüchen.

 Viele Akten, wenig Schnickschnack: CDU-Kandidat Lutz Lienenkämper am Schreibtisch in seinem Büro im Landtag.

Viele Akten, wenig Schnickschnack: CDU-Kandidat Lutz Lienenkämper am Schreibtisch in seinem Büro im Landtag.

Foto: Ati (1),-wi (8)

Wenig Schnickschnack, dafür um so mehr Funktionales - so lässt sich das Büro von Lutz Lienenkämper im Düsseldorfer Landtagsgebäude beschreiben. Es sieht nach viel Arbeit aus. Sechs schwarze Aktenkoffer unterstreichen den ersten Eindruck: Hier wird viel bewegt. Und genau das will Lutz Lienenkämper auch. Der 47 Jahre alte Jurist gehört seit 2005 als Abgeordneter dem Landtag an, war NRW-Verkehrsminister und ist jetzt als Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion NRW im Einsatz. Zurzeit bestimmen mit Blick auf die Landtagswahl am 14. Mai die Wahlkampftermine seinen Arbeitsalltag. Eine Herausforderung, die er nach eigenen Angaben gern annimmt. Das Ziel ist klar abgesteckt: "Wir wollen Rot-Grün ablösen und landesweit die stärkste Fraktion werden."

Als Parlamentarischer Geschäftsführer trennen ihn vier Türen vom CDU-Fraktionschef und Spitzenkandidaten Armin Laschet. "Wir sehen oder sprechen uns täglich, je nach Terminlage", sagt Lienenkämper.

Der Meerbuscher, der auch noch ein Abgeordnetenbüro in der sechsten Etage des Landtagsgebäudes hat, ist seit 2012 aber ausschließlich im Stockwerk 3 anzutreffen. "Der Parteivorsitzende und sein Geschäftsführer gehören einfach zusammen", sagt er und spricht von "einer Büroflucht als Funktionseinheit". Wenn Lutz Lienenkämper morgens seine Arbeit aufnimmt, gibt's für ihn auch einen Kaffee. Wer glaubt, er trinkt aus einem besonderen Becher mit Partei-Emblem oder aus einer Lieblingstasse, wird enttäuscht. "Die Kaffee-Tassen sind hier für alle gleich. Mit dem morgendlichen Kaffee verbindet mich keine emotionale Bindung." So gibt es auch keinen eigenen Becher für den CDU-Politiker. Seine Erklärung ist eindeutig: "Ich trinke Kaffee, aber ich liebe ihn nicht." Dafür trinkt er mindestens zwei Liter Wasser pro Tag. "Bei mir steht immer eine Wasserflasche unter dem Schreibtisch."

Der Platz vom runden Besucher-Tisch gibt den Blick frei auf ein Kunstwerk aus reiner Pappe. Es ist eine Leihgabe. Den Künstler kennt Lienenkämper nicht. Doch das Werk hatte ihn immer schon fasziniert. Es hatte seinen Ursprungsplatz im Büro von Roswitha Müller-Piepenkötter. Als sie 2012 ihr Büro räumte, meldete Lienenkämper sein Interesse an. Während er in seinem Büro durchgängig auf Schnickschnack wie Bilderrahmen, Glücksbringer oder Mitbringsel von Urlaubsreisen verzichtet, sind ihm Blumen wichtig. Schnittblumen oder wie derzeit eine üppige Orchidee dürfen nicht fehlen. Für den Abgeordneten steht fest: "Blumen schaffen Atmosphäre und helfen beim Denken." Sein Mousepad ist Standard. Es fällt in den Bereich Hausmarke. Und so hat der Pförtner am Haupteingang das gleiche Pad wie der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion. "Für mich ist wichtig, dass der PC funktioniert und nicht, wo die Mouse geparkt ist." Was hingegen nicht fehlen darf: das Regierungsprogramm der Union und die Geschäftsordnung des Landtages. Beides liegt bei ihm griffbereit auf dem Schreibtisch, ebenso die sogenannte Powerbank, das Ladegerät für sein iPhone - ein Werbegeschenk vom Landesparteitag.

Ein Fernseher gehört auch zur Büroausstattung. Den nutzt er, um vom Schreibtisch aus die Plenarsitzungen verfolgen zu können. Sonst bleibt er dunkel, selbst dann, wenn der FC Schalke kickt. Für zwei Sportarten kann er sich nämlich begeistern: Fürs Radfahren - das macht er selbst ausgiebig und gerne - und für Fußball. Warum sein Herz ausgerechnet für Schalke 04 schlägt, kann Lienenkämper nicht erklären. Zwei- bis dreimal in der Saison ist er auf der Südtribüne der Blau-Weißen anzutreffen.

Zurück zum Büro: Wenn ein vereinsamter Autoschlüssel ohne BMW-Anhänger und ohne Glücksbringer auf dem Schreibtisch liegt, weiß jeder im Büro: LL ist im Haus. Während der Landtagskandidat für Korschenbroich, Jüchen, Kaarst und Meerbusch im Arbeitsleben ein ausgesprochener Freund von Funktionalität ist, genießt er privat mit seinem schwarzen Cabrio, einem Z3 von 1995, das Autofahren. Wenn es das Wetter zulässt, fährt er gern offen: Das ist für ihn Erholung pur und die Zeit für "kluge Ideen und gute Gedanken".

(NGZ)
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