Korschenbroich "Zauberwald" bietet Platz für 70 Kinder

Korschenbroich · Durchstarten hieß es gestern am Jane-Addams-Weg in Korschenbroich: Die Kita wurde punktgenau zum Start in das neue Kindergartenjahr fertiggestellt. Die Stadt hat in den Neubau 2,6 Millionen Euro investiert. Träger ist die Lebenshilfe.

 Die neue Kita "Zauberwald" nahm jetzt offiziell ihren Betrieb auf: Felix (5), Hugo (2), die Einrichtungsleiterin Sandra Lenders, Lily (5), Finja (2) und Mitarbeiterin Mehtap Sarac (v.l.) erkundeten gemeinsam das Außengelände.

Die neue Kita "Zauberwald" nahm jetzt offiziell ihren Betrieb auf: Felix (5), Hugo (2), die Einrichtungsleiterin Sandra Lenders, Lily (5), Finja (2) und Mitarbeiterin Mehtap Sarac (v.l.) erkundeten gemeinsam das Außengelände.

Foto: Jörg Knappe

Jakob sitzt auf dem Schreibtisch von Sandra Lenders. Der erwartungsvolle Blick der Therapiepuppe ist unverkennbar. "Der Jakob gehört zu uns", sagt die 37 Jahre alte Einrichtungsleiterin. Den gab's auch schon in der Übergangsphase in Kleinenbroich. Für die 20 Kinder, die schon ein Jahr an der Hochstraße von der Lebenshilfe betreut wurden, also ein bekanntes Gesicht. "Was macht Jakob denn auf der Rutsche?", fragt dann auch Lily und schließt den knuddeligen Zeitgenossen mit der wilden Tina-Turner-Frisur in ihre Arme.

Die 70 Jungen und Mädchen auf vier Gruppen verteilt, fühlen sich in der neuen Einrichtung sichtlich wohl. Bereits zum 1. Juli wurde das Haus für zunächst zwei Gruppen geöffnet. Gestern - pünktlich zum Start in das neue Kindergartenjahr - wurden auch die restlichen Jungen und Mädchen in der integrativen Einrichtung begrüßt. Natürlich darf eine offizielle Eröffnungsfeier mit dem Bürgermeister und den Eltern nicht fehlen. "So richtig gefeiert wird am 11. September", verrät Sandra Lenders.

Auch für sie war gestern der erste Arbeitstag in Korschenbroich. Sandra Lenders freut sich auf die neue Herausforderung. Die Glehnerin weiß, was sie erwartet. Bislang hat sie für ihren Arbeitgeber, die Lebenshilfe im Rhein-Kreis Neuss, in der Grevenbroicher Kita "Blumenwiese" Kinder betreut. Jetzt ist die "Integrative Frühpädagogin" Chefin von zwölf Mitarbeitern und drei Azubis. "Zwei Vollzeitstellen sind noch unbesetzt", sagt die 37-Jährige beim Rundgang durch die Kindertagesstätte. "Wir sind eine integrative Einrichtung", spricht die Kita-Leiterin die Philosophie an. "Die Inklusion von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung und ihren Familien sowie verschiedenen Kulturen und Religionen steht im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit." Und weiter fügt sie hinzu: "Der Grundgedanke von Inklusion ist die Chance zum gemeinsamen Leben und Lernen in allen gesellschaftlichen Bereichen und in den unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten." Der Neubau bietet nach ihrer Einschätzung die besten Voraussetzungen dazu. Die Grevenbroicher Architektin Jutta Quasten-Mundt hatte im Vorfeld an alles gedacht: Auffällig sind die kleinen Kuschelboxen, die Kinderküche, die Wickelbereiche, das Elterncafé und der großzügig gestaltete Außenbereich.

Das Farbkonzept erscheint außergewöhnlich: Die Farben Grün und Orange dominieren. Da mit der Lebenshilfe ein Träger gefunden wurde, der Kinder mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen fördert, ist das zweigeschossige Gebäude barrierefrei. "Jedes Kind soll jeden Raum erreichen können", war der Architektin aber auch dem Träger wichtig. Die Flure sind breit, es gibt einen Aufzug, einen Mehrzweck- und Therapieraum mit Deckenschaukeln. "Wir können jedes Kind mitnehmen und nach Bedarf fördern", versichert Sandra Lenders - dabei fällt ihr Blick auf Jakob: "Und der ist dabei besonders wichtig."

(NGZ)
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