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Korschenbroich Zahl der Kinder im Stadtgebiet nimmt zu

Korschenbroich · Kindergartenplätze sind gefragt. Dass der Bedarf in Korschenbroich weiter ansteigen wird, machte jetzt ein Experte im Bildungsausschuss deutlich. Seine Prognose: "Langfristig fehlen zehn Gruppen." Für 2017/18 passt aber zunächst alles.

 Schon im Kita-Jahr 2019/20 werden rund 190 Plätze für Kinder fehlen.

Schon im Kita-Jahr 2019/20 werden rund 190 Plätze für Kinder fehlen.

Foto: dpa, bsc

Sechzehn Kindertagesstätten und 84 Tagesmütter garantieren aktuell die Betreuung von 1206 Kita-Kindern in der Stadt Korschenbroich. Die Plätze reichen ab Herbst aber nicht mehr aus.

Deshalb haben Politik und Verwaltung zeitnah reagiert: Kurzfristig werden über einen Nachtragshaushalt die Einrichtungen Pestalozzistraße (Kosten 400.000 Euro) und Schaffenbergstraße (etwa 500.000 Euro) sowie langfristig die Josef-Thory-Straße (800.000 Euro) in Kleinenbroich erweitert. Damit kann der Beigeordnete Georg Onkelbach für die Stadt zunächst einmal Entwarnung geben.

"Langfristig ist das aber nicht genug", erklärte Antonius Berheide jetzt im Bildungsausschuss und bezog sich dabei auf den aktuellen Bedarfsplan für Kindertageseinrichtrungen und -tagespflege. Seine Prognose: "Auf Dauer fehlen zehn Kita-Gruppen für 200 Kinder." Während er für das Jahr 2018/19 einen Fehlbedarf von 123 Plätzen errechnet hat, sind es im Kita-Jahr 2019/20 schon 190 Plätze.

Antonius Berheide, beim Kreisjugendamt für die Kita-Plätze zuständig, sieht die Entwicklung für das neue Kindergartenjahr 2017/18 (Beginn 1. August) im Stadtgebiet aber zunächst durch die bereits eingestielten Anbauten entspannt. "Im Kita-Jahr 2017/18 ist damit der Bedarf gedeckt. Alle Kinder sind untergebracht. Wir haben sogar durch frei werdende Überbelegungsplätze noch etwas Spielraum."

Mit seinem 38-seitigen Folienbeitrag erklärte er den Ausschussmitgliedern die wesentlichen Punkte des Kinderbildungsgesetzes. Zuzüge in Neubaugebieten, Zuzüge in altem Wohnungsbestand, steigende Geburtenzahlen und Kinder aus Flüchtlingsfamilien nannte Berheide als Grund für die gestiegene Nachfrage an Kita-Plätzen. Berheide sprach aber auch offen von "der Bedarfsplanung, die einem ständigen Wandel ausgesetzt ist". Als Stichworte nannte er neben gesetzlichen Veränderungen auch die Ausdehnung der Betreuungszeiten auf eine sogenannte 45-Stunden-Buchung und die sich ständig verändernden Bedürfnisse der Eltern. Laut Berheide liegt die Versorgungsquote bei Kindern über drei Jahren (Ü3) in Korschenbroich bei 100 Prozent. Die Quote bei der U3-Betreuung wurde bereits für das Kita-Jahr 2014/15 für Zweijährige von 50 auf 75 Prozent hochgestuft. Dafür wurde die Quote bei Einjährigen von 35 auf 30 Prozent und für Kinder unter einem Jahr im gleichen Zeitraum von 15 auf drei Prozent reduziert.

"Bislang ist es uns stets gelungen, Kindergartenplätze in ausreichender Zahl zur Verfügung zu stellen. So auch jetzt: Mit dem Bau der neuen Gruppenräume gelingt es uns, dem Bedarf für 2017/18 zu entsprechen. Auch sind die bislang ausgeschöpften Überbelegungsplätze wieder frei und können künftig für Zuzüge genutzt werden", erklärt Bürgermeister Venten auf Anfrage. Mit Blick auf die geplanten Baugebiete in Korschenbroich, Kleinenbroich und Glehn verspricht er: "Da werden wir rechtzeitig die entsprechenden Schritte unternehmen, um zusätzliche Kita-Plätze zu schaffen."

(NGZ)
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