Korschenbroich Wohlfühlabend im Landgasthaus

Korschenbroich · "Korschenbroich liest" war diesmal eine (fast) männerfreie Zone.

 Rita Mielke, Margit Hoppen, Brigitte Ebersbach und Peter Schmitt.

Rita Mielke, Margit Hoppen, Brigitte Ebersbach und Peter Schmitt.

Foto: ilg

"Weil ich es mir wert bin", lautet der Slogan eines französischen Kosmetikkonzerns. Er hätte aber auch bestens zu dem Wohlfühlabend gepasst, den mhr als 60 Frauen im Rahmen des "Korschenbroich liest"-Festivals im Liedberger Landgasthaus genossen: Mit Brigitte Ebersbach las ihnen eine couragierte und erfolgreiche Verlegerin aus ihren Büchern vor. Peter Schmitt verwöhnte mit Kostproben seiner Kochkunst, und Margit Hoppen aus Schelsen hatte eine große Auswahl ihrer Halsketten mitgebracht.

Rita Mielke hat mit dieser Veranstaltung das Erfolgsmodell "Literarischer Kaffeeklatsch" veredelt und damit ein ganz anderes Publikum erreicht. Ein Glas Sekt, marinierte Blattsalate mit mild geräuchertem Lachs, Medaillons vom Schweinefilet - alles in Maßen und damit figurverträglich, versteht sich. Brigitte Ebersbach, Jahrgang 1952, die in Berlin ihren eigenen Verlag, die "Edition Ebersbach" hat, las aus Büchern vor, die sie im Repertoire führt. In der männerfreien Zone hörten die Frauen von Geschlechtsgenossinnen, die schon vor Jahrzehnten erfolgreich waren - wie Vicki Baum: "Die Autorin war eine moderne Frau mit kurzen Haaren, Mutter und glückliche Ehefrau", erfuhren die Zuhörerinnen. Sie habe sich allerdings die Haare blond färben lassen: "Das stand damals für Glamour, Erfolg und Weiblichkeit." Die "Leinwand-Göttin" Ingrid Bergman ließ sich hingegen nicht verbiegen. Seife, Kamm und Zahnbürste hätten der Naturschönheit zur Körperpflege gereicht.

Autorin Brigitte Ebersbach stellte dann auch noch Marilyn Monroe vor: "Sie wollte als Mensch mit Charakter rüberkommen, nicht nur sexy sein," meinte die Verlegerin. Und Coco Chanel, die Erfinderin des "Kleinen Schwarzen", habe ein textiles Symbol für Freiheit und Emanzipation geschaffen, führte sie aus. Der Begriff "Shocking" im Zusammenhang mit Mode wurde erstmals mit der Designerin Elsa Schiaparelli in Verbindung gebracht. Gibt es denn überhaupt Missgunst und Neid unter Frauen? Und ob: "Coco Chanel und Elsa Schiaparelli konnte man wahrlich nicht als Freundinnen bezeichnen", erklärte die Verlegerin.

(barni)
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