Korschenbroich Lienenkämper zum vierten Mal im Landtag

Korschenbroich · Jubel bei der CDU Korschenbroich: Sie gewinnt in allen Wahlbezirken. Lutz Lienenkämper zieht zum vierten Mal in den Landtag ein. Er gehört zu Laschets Kompetenz-Team und darf sich Hoffnungen auf ein wichtiges Amt machen.

Wahl 2017: Lutz Lienenkämper zum vierten Mal im NRW-Landtag
Foto: Tinter Anja

Ein strahlender Lutz Lienenkämper holt 47,1 Prozent der Erststimmen in seinem Wahlkreis und zieht damit zum vierten Mal in den Landtag ein. Die CDU wird stärkste Kraft im Land. Besser hätte es für ihn nicht kommen können. "Es ist ein richtig schöner Abend. Wir haben unsere Wahlziele erreicht", spricht er den angestrebten Regierungswechsel und das Ziel, stärkste Partei zu werden, an. "Wir haben 13 Prozentpunkte Rückstand gegenüber der SPD aufgeholt und in einen Vorsprung verwandelt."

Dass Lienenkämper in Korschenbroich sowohl bei der Erst- als auch bei der Zweitstimme durchweg die Nase vorn hat, macht seine Freude am Wahlabend perfekt - ganz im Gegensatz zum Wahlabend am 13. Mai 2012: Der wurde für Lienenkämper zu einem Wechselbad der Gefühle. Er sicherte sich damals in seinem Wahlkreis mit Korschenbroich, Jüchen, Kaarst und Meerbusch mit 40,4 Prozent das Direktmandat. Freude kam bei ihm 2012 aber nicht auf: Die Union musste deutliche Verluste bei den Erst- und Zweitstimmen hinnehmen.

Gestern Abend war dann alles anders: Zu einem möglichen Ministeramt in der künftigen Landesregierung will Lienenkämper aber lieber noch nichts sagen: "Ich bin abergläubig." Und weiter betont er: "Zunächst müssen wir klären, welche Koalition es gibt. Welche Möglichkeiten sich daraus ergeben, warte ich ab. Da bin ich entspannt."

Für den Bundestagsabgeordneten und CDU-Stadtverbandschef Ansgar Heveling ist das Wahlergebnis auch eine Bestätigung der Politik in Korschenbroich: "Die CDU liegt stadtweit durchweg vorne. Das zeigt, dass wir hier die stärkste Kraft sind." Lobend stellt Heveling auch die Wahlbeteilung von 74,9 Prozent (2012 waren es nur 68,4 Prozent) heraus: "Wir konnten den Menschen vermitteln, dass jede Stimme zählt. Nur wer wählt, kann für klare Ergebnisse sorgen." Freude auch bei der FDP: Die Stadtverbands-Vorsitzende Hanne Wolf-Kluthausen ist begeistert. "Den Aufwind konnten wir schon an unseren Wahlständen spüren." Für sie ist die NRW-Wahl richtungsweisend. Ihre Prognose: "Das ist die eine klare Weichenstellung für die Bundestagswahl."

Enttäuschung machte sich hingegen gestern bei der SPD breit: So eine "bittere Niederlage" hatte Stadtverbandschef Udo Bartsch nicht erwartet: "Dass es eng werden würde, dessen war ich mir bewusst." Doch mit so einem deutlichen Sieg der CDU habe auch er nicht gerechnet. Den Rückzug von Hannelore Kraft bezeichnet er als "mutige Entscheidung und als logische Konsequenz auf das Wahldebakel". Für Udo Bartsch gibt es jetzt "nur einen Weg in die Opposition". Und mit Blick auf die Bundestagswahl, stellte er gestern fest: "Reden über Gerechtigkeit reicht nicht aus. Martin Schulz muss klar sagen, wofür die SPD steht und welchen Weg wir als SPD gehen wollen." Für Wolfgang Houben kam das Abschneiden der Grünen im Landtag nicht überraschend. "Es hätte noch schlimmer kommen können", erklärt er. Der Kleinenbroicher sieht aber auch eine Chance in der Niederlage: "Ich persönlich finde, wir als Grüne haben jetzt die Gelegenheit, uns in der Opposition neu aufzustellen."

(NGZ)
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