Korschenbroich Viele Ratschläge zum Lesen beim Kaffeeklatsch

Korschenbroich · Der Erfolg des Literarischen Kaffeeklatschs hält an: Die mittlerweile 30. Ausgabe im Gemeindezentrum St. Andreas war wieder sehr gut besucht. Rita Mielke, Gisela Retz und Claudia Meuser gaben wieder Tipps, was in der Vorweihnachtszeit unbedingt auf dem Nachttisch liegen sollte. Außerdem stellten Kirsten Püttjer und Volker Bleeck ihren Landkrimi "Bauer, Trecker, Tod" vor. Ebenfalls mit dabei: Arnold Küsters, Herausgeber der Anthologie "Auf der Alm, da gibt"s an Mord".

Der Hinweis auf die bevorstehenden langen Winterabende und die damit verbundene Leselust würde zu kurz greifen: In Korschenbroich und Umgebung gibt es offenbar zahlreiche Frauen, die zu jeder Jahreszeit Lust auf ein gutes Buch haben. Und sie wissen die Empfehlungen, die sie beim Literarischen Kaffeeklatsch neben Kaffee und Kuchen serviert bekommen, zu schätzen. Was auffiel: Die ersten Empfehlungen bezogen sich auf Bücher, die den trüben Tagen an Heiterkeit nichts entgegenzusetzen haben, die aber einfach gut geschrieben sind. Da ist zum Beispiel David Foenkinos, bislang bekannt als ein Vertreter der leichten französischen Unterhaltungsliteratur. "Sein neuestes Buch ,Charlotte' ist ganz anders", erklärte Rita Mielke. Es habe eine fast schon existenzielle Dimension. "Es ist eines der wichtigsten Bücher in diesem Herbst", erfuhren die lesefreudigen Damen. Im Mittelpunkt steht die jüdische Künstlerin Charlotte Salomon. Die Künstlerin, die in einem Konzentrationslager umgebracht wird, hatte zuvor mit ihren 800 gemalten Bildern ein einzigartiges Zeugnis ihres Lebens abgegeben.

Claudia Meuser widmete sich dem Roman "Die stille Frau" von A.S.A. Harrison. Die Autorin hat auch als Sachbuchautorin gearbeitet. In "Die stille Frau" geht es um eine verheiratete Frau, die es hinnimmt, dass sie von ihrem Mann ständig betrogen wird. Mit ihren psychologischen Kenntnissen kann die Autorin genau beschreiben, was in der Frau vorgeht, aber auch wie der Ehebrecher tickt. "Als der Sommer eine Farbe verlor", ist ein Buch, das Gisela Retz den Zuhörerinnen ans Herz legte. Auch hier geht es eher düster zu. Da geschieht ein Selbstmord einer Mutter, worauf die Tochter die Fähigkeit verliert, die Farbe Rot zu erkennen. "Durch die einfühlsame Art zu schreiben, nimmt Maria Regina Heinitz dem Buch die Schwere", erklärte Retz.

(barni)
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