Korschenbroich Venten geht als Favorit in die Stichwahl

Korschenbroich · Lediglich drei Stimmen fehlten Marc Venten (CDU) zum Wahlsieg. Jetzt bereitet er sich auf die Bürgermeister-Stichwahl vor. Er und sein Mitbewerber Albert Richter (SPD) wissen: "Die Wahlbeteiligung am 27. September ist entscheidend."

 Er verpasste denkbar knapp den Einzug ins Rathaus: Marc Venten (Mitte). Dem CDU-Kandidaten fehlten drei Stimmen.

Er verpasste denkbar knapp den Einzug ins Rathaus: Marc Venten (Mitte). Dem CDU-Kandidaten fehlten drei Stimmen.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Wenn die Premiere am 27. September so ausgeht wie die Generalprobe am zurückliegenden Sonntag, dann ist Marc Venten zufrieden. Der 37 Jahre alte Jurist aus Korschenbroich will Bürgermeister Heinz Josef Dick beerben, der nach 16 Amtsjahren nicht wieder zur Wahl stand. "Ich habe ein gutes Gefühl", schätzt Venten seine Chancen bei der Stichwahl ein. Er ließ Albert Richter (22,99 Prozent) bei der Bürgermeisterwahl deutlich hinter sich. Er schloss den Wahlsonntag mit 49,98 Prozent ab. Damit fehlten Venten lediglich drei Stimmen auf dem Weg zum neuen Stadtoberhaupt.

 Spannung pur: SPD-Kandidat Albert Richter (r.) und Hans-Willi Türks (CDU) bei der Wahlpräsentation.

Spannung pur: SPD-Kandidat Albert Richter (r.) und Hans-Willi Türks (CDU) bei der Wahlpräsentation.

Foto: Ilgner

"Meine Ausgangsposition ist komfortabel", sagt der CDU-Kandidat selbstbewusst. Allerdings weiß Venten auch: "Wir müssen die Menschen überzeugen, erneut zur Wahl zu gehen." Dass sieht sein Herausforderer Albert Richter (SPD) ähnlich. Venten setzt dabei auf verstärkte Wahlwerbung. Für den Schlussspurt hat die Union zu den 300 Plakaten, die seit gestern mit dem Zusatzhinweis auf die Stichwahl überklebt werden, 200 weitere Poster geordert. Zudem werden die Bilder auf den großflächigen Aufstellern gegen ein "spezielles Stichwahlmotiv" getauscht.

Ähnlich verfährt auch die Korschenbroicher SPD - allerdings mit einem Tag Verzug. "Dienstag bekommen wir die Plakataufkleber für die Stichwahl", so Albert Richter. "Danach wird wieder plakatiert." Er ist entspannt und gibt sich siegessicher, frei nach dem Motto "neues Spiel, neues Glück".

Mit dem Wahlausgang am Sonntagabend sind auch im Korschenbroicher Rathaus die Vorbereitungen für die Stichwahl in zwei Wochen angelaufen. Die Kosten von rund 45 000 Euro reduzieren sich beim zweiten Anlauf laut Thomas Dückers auf geschätzte 27 000 Euro. Kritik an der Summe lässt der Erste Beigeordnete nicht gelten: "Das muss uns Demokratie wert sein." Und den Bürgern, die aufgrund des deutlichen Wahlergebnisses eine Stichwahl in der Stadt Korschenbroich für überflüssig befinden, hält Thomas Dückers das Gesetz entgegen. Selbst ein freiwilliger Verzicht des schwächeren Kandidaten sei nicht zulässig. "Ein Verzicht auf die Teilnahme an der Bürgermeister-Stichwahl kommt nicht in Betracht, weil die Zustimmung zur Kandidatur nicht widerrufen werden kann", zitiert Thomas Dückers aus dem Kommunalwahlgesetz.

Ob die Bündnisgrünen eine Wahlempfehlung aussprechen werden, entscheidet sich bis zur Wochenmitte. Für Fraktionschef Wolfgang Houben deutet aber nichts daraufhin. "Ich persönlich denke, es wird keine Unterstützung für einen der beiden Kandidaten geben."

Ähnlich sieht es auch Gabi Parting für die Wählergemeinschaft "Die Aktive". "Weder Marc Venten noch Albert Richter erfüllen unser Profil", sagt die Vorsitzende und führt unter anderem die fehlende "Verwaltungserfahrung" beider Kandidaten an. "Eigentlich ist es egal, wen man von den beiden wählt", stellt sie fest. "Die Mehrheit im Stadtrat verändert sich dadurch nicht, und die Kooperation von CDU und SPD besteht seit Jahren."

(NGZ)
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