Korschenbroich Unbekannter legt Feuer im "Zollerhof"

Korschenbroich · In der Nacht zu Sonntag rückte ein Großaufgebot der Feuerwehr zum Reitstall an der Zollhausstraße aus. Dort stand eine Scheune mit Stroh in Flammen. Der Brandstifter wurde beim Zündeln gefilmt. Die 58 Pferde haben jetzt kein Stroh mehr.

Brand auf Reiterhof in Korschenbroich
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Brand auf Reiterhof in Korschenbroich

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Foto: Patrick Schüller

In der Nacht zu gestern hat es am "Zollerhof" gebrannt. Das Strohlager des Reitstalls zwischen Korschenbroich und Herzbroich ist in Flammen aufgegangen, nachdem ein Unbekannter das Stroh angesteckt hat. Die Feuerwehr wurde um 0.44 Uhr in der Nacht alarmiert und rückte mit vier Einheiten und 65 Männern zum Einsatzort aus. Nur mit großer Mühe gelang es den Kräften, das Feuer im Stroh zu löschen.

Der Brandstifter wurde beim Zündeln gefilmt. "Im Strohlager war eine Kamera installiert, die alles aufgezeichnet hat. Auf dem Video ist ein Mann mit Kapuze zu sehen, der mit Grillanzündern oder etwas Ähnlichem zündelt und immer mehr Stroh auf die Flammen legt", berichtet Hofbetreiberin Sarah Schmitz aus Mönchengladbach.

Die Tat macht sie fassungslos. "Zum Glück hat eine junge Autofahrerin die Flammen im Vorbeifahren bemerkt und schnell die Feuerwehr angerufen. Sonst wäre den Tieren noch etwas passiert", sagt Sarah Schmitz, die unter anderem Pferdeboxen vermietet und mit den Tieren handelt. Weder sie noch ein anderer Mitarbeiter waren zur Tatzeit am Reitstall.

Den Pferden ist nichts passiert. "Wir hatten großes Glück mit dem Wind. Hätte der anders gestanden, hätten wir die Pferde ins Freie bringen müssen", sagt Feuerwehrchef Frank Baum, der den Einsatz am Reitstall leitete. Die 58 Tiere konnten in ihren Boxen bleiben. "Da waren sie sicher."

Bis in die frühen Morgenstunden waren die Feuerwehrleute mit dem Löschen der Strohballen beschäftigt. "Einsatzende war offiziell erst gegen 7 Uhr morgens, nachdem ein benachbarter Garten- und Landschaftsbauer das Stroh mit seinem Radlader so auseinandergezogen hatte, dass wir es löschen konnten", sagt Frank Baum. Um alle Glutnester zu bekämpfen, sei die Feuerwehr zwischenzeitlich mit sechs Wasserrohren und insgesamt 13 Löschfahrzeugen der Löschzüge Korschenbroich und Kleinenbroich sowie der Löschgruppen Pesch und Herrenshoff im Einsatz gewesen.

Den Pferden geht es gut, allerdings lagerte ihr gesamter Wintervorrat an Stroh und Heu in der Scheune. Die war zu gut einem Viertel gefüllt. "Wir haben jetzt einen Engpass und müssen wohl Pferde verkaufen, damit wir wieder Geld für neues Stroh und Heu bekommen", sagt Hofbetreiberin Sarah Schmitz. Wie die Kreispolizeibehörde mitteilt, ist der Sachschaden enorm. Jetzt hat sich auch die Kriminalpolizei eingeschaltet und Ermittlungen aufgenommen.

In der Nacht zu Sonntag war es wegen des Brandes und des verdampfenden Löschwassers zu einer starken Rauchentwicklung im Bereich der Zollhausstraße und der Gladbacher Straße gekommen. Eine Gefahr für Anwohner bestand laut Feuerwehr jedoch nicht.

Jetzt soll ein Statiker prüfen, inwieweit die Scheune durch den Brand in ihrer Stabilität beeinträchtigt wurde. "Die hölzerne Dachkonstruktion hat auch Schaden genommen", berichtet Feuerwehrchef Frank Baum.

(cka)
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