Korschenbroich Traum-Kulisse für den Weihnachtsmarkt

Korschenbroich · Kinderchor, Nikolaus und Matruschkas - Der Weihnachtsmarkt in Liedberg bietet etwas für jeden Geschmack. Auch bei Wind und Regen.

 Auch die Grundschule Liedberg stellte auf dem Weihnachtsmarkt in einem Stand aus. In einem ihrer Klassenräume wurden Zinnfiguren verkauft.

Auch die Grundschule Liedberg stellte auf dem Weihnachtsmarkt in einem Stand aus. In einem ihrer Klassenräume wurden Zinnfiguren verkauft.

Foto: ilgner

Für Bürgermeister Marc Venten steht fest: "Der Liedberger Weihnachtsmarkt ist der mit der schönsten Kulisse im Rhein-Kreis Neuss und darüber hinaus." Die Kulisse wäre noch schöner gewesen, wenn sie von Raureif oder Schnee überzogen gewesen wäre. Aber der Weg nach Liedberg lohnt sich auch bei Schmuddelwetter, zumal die Wege kurz sind und ein gemütliches Plätzchen wie der Sandbauernhof schnell erreichbar ist.

Am Samstag schwärmte der Geschäftsführer des Heimatvereins Liedberg, Ralf Frommen, noch von "einem richtigen Weihnachtsmarktwetter". Schal und Steppjacke reichten, der Regenschirm konnte getrost zu Hause gelassen werden. Das war gestern ganz anders. Was an beiden Tagen überzeugte: Stimmung und Angebote. Heinz-Erich Leinz gehörte als Drehorgelspieler zu den "Stimmungsverstärkern", ebenso Peter Thoene, der in das Nikolauskostüm geschlüpft war. Begleitet wurde er vom Christkind und drei Engeln. "Wie alt bist Du? Wie alt willst Du werden", fragte der Nikolaus. Als ein Junge ihm verriet, er wolle 100 werden, bekam er einen Tipp: "Dann musst Du jeden Tag einen Teller Suppe essen."

Auf dem Weihnachtsmarkt gab es andere Möglichkeiten, seinen Hunger zu stillen: Die "Liedberger" waren Würstchen, die aus rechtlichen Gründen nicht "Nürnberger" heißen dürfen. Aus dem Sandbauernhof war ein gemütliches Café geworden, und ein Klassenraum der Grundschule wurde zum Verkaufsraum für Weihnachtliches: Franz und Helene Springer aus Ratingen boten dort ihre Zinnfiguren an. Gleich daneben lockte Anne Schneider mit Matruschkas - der Verkaufserlös kommt der Kinder-Hilfe Tschernobyl zugute. Für den guten Zweck legte sich auch der Heimatverein mächtig ins Zeug. Es ging um den fünfjährigen Philipp aus Kleinenbroich. Seine Eltern machen sich Hoffnung, dass ihm eine Delphintherapie helfen könnte. "Wir haben so viel in tote Steine investiert, jetzt wollen wir etwas für einen lebenden Menschen tun", erklärte Horst Baumgart, Vorsitzender der Heimatfreunde. Ganz in diesem Sinne begann der Bürgermeister mit einer kleinen Versteigerung. Den Job des Auktionators übernahm Puppenspieler und Geschichtenerzähler Andreas List. Der Heimatverein wird dem kleinen Philipp die Einnahmen aus dem Kinderkarussell zur Verfügung stellen.

 Schnee oder Raureif fehlen noch, doch schon jetzt herrscht auf dem Liedberger Weihnachtsmarkt eine gemütliche Atmosphäre.

Schnee oder Raureif fehlen noch, doch schon jetzt herrscht auf dem Liedberger Weihnachtsmarkt eine gemütliche Atmosphäre.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Johann Teichmann warb für die Publikationen des Heimatvereins: "Dieses dicke Liedberg-Buch gibt es heute für nur zehn Euro - da haben Sie Lesestoff für die nächsten sechs Monate." So viel Besuch wie in den letzten Tagen dürfte Angelika Erkens sonst nicht in einem Jahr bekommen: Zum dritten Mal öffnete sie die Tür ihres idyllischen Fachwerkhauses, um im Flur Advents-Trödel Mispel-Zweige zu verkaufen. Viele Besucher dürften vor allem von dem Flair dieses alten Gebäudes angelockt worden sein. Der Grevenbroicher Künstler Jörg Schröder hatte sein kleines Atelier geöffnet.

(NGZ)
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