Korschenbroich Stadtorchester begeistert mit Filmmusik

Korschenbroich · Jubiläumskonzert erinnerte an große Filme wie "Das Boot", "Cabaret" und bekannte Italo-Western.

 Das Stadtorchester bot bei seinem Jubiläumskonzert berühmte Klassiker der Filmgeschichte. Foto: Detlef Ilgner

Das Stadtorchester bot bei seinem Jubiläumskonzert berühmte Klassiker der Filmgeschichte. Foto: Detlef Ilgner

Foto: Korschenbroicher

Die Aula des Gymnasiums Korschenbroich ist in rotes Licht getaucht. Geräusche eines unter Wasser fahrenden U-Boots beschallen den Saal, plötzlich setzt Klaus Doldingers unverwechselbare Filmmusik zu "Das Boot" ein. Das Stadtorchester Korschenbroich weiß Stimmungen zu erzeugen.

Bei ihrem Jubiläumskonzert zum 25. Geburtstag bewiesen die Bläser unter Leitung Thomas Lindts viel Gespür für die jeweils von ihnen aufgeführten Werke. Nicht nur musikalisch, nein auch durch den einen oder anderen Showeffekt zwischendurch. Ob nun die - auch musikalisch - perfekt arrangierte Atmosphäre bei "Das Boot", oder später im Verlauf des Abends durch eine launige Kostümierung zu "In 80 Tagen um die Welt" von Otto M. Schwarz. Hier seien auch die äußerst sympathischen Moderationen erwähnt.

Aber zunächst noch mal zum Anfang dieses wirklich, in jeglicher Hinsicht, in bester Stimmung gefeierten Geburtstagsfestes. Neben John Wassons "Silver Celebration" - wie passend zum 25. - bestieg man mit Arie Malandos "Cordilleras de Los Andes", die Anden. Auch hier zeigte sich eindrucksvoll das hohe Niveau des Blasorchesters. Thomas Lindt gelingt es mit seinen Musikern, wirklich jede Nuance trefflich herauszuarbeiten, dabei sparen sie nicht mit kraftvollen Akzenten aus sattem Blech. Nach Stevie Wonders "Sir Duke", das jazzig-poppigere Töne in die Aula brachte, reiste man mit John Kanders "Cabaret" - in einem sehr gelungenen Arrangement durch Ton van Grevenbroek - in die frühen 30er Jahre. Voller Dynamik gestalteten die Bläser des Korschenbroicher Stadtorchesters Songs wie "Willkommen". Immer wieder wird die große Freude aller Mitwirkenden deutlich, dies ist nicht zuletzt dem motivierenden Dirigat Lindts zu verdanken.

Nach der Pause kam das Jugendblasorchester Korschenbroich zum Zuge und präsentierte sich mit seinem Leiter Wilhelm Junker unter anderem mit einer Suite aus John Williams Filmmusiken. Schön zu sehen, dass es dem Orchester nicht an Nachwuchs mangelt und dass jener so begeistert bei der Sache ist. Ohnehin zeigt sich das Stadtorchester als eine bunte Mischung aus verschiedenen Generationen, das mag vor allem auch daran liegen, dass sie einen schönen Querschnitt an verschiedensten Werken in ihrem Repertoire pflegen.

So auch Ennio Morricones unvergessliche Film-Hits, die sie im - durch Johan de Meij arrangiertem - "Moment for Morricone", wiederbelebten. Bei dem Finale, wie schon bei einigen Stücken zuvor, durfte das Publikum auch tatkräftig mitwirken. Man verteilte die guten alten Papier-Butterbrots-Tüten, um mit ihrer Hilfe - wer hat sie früher nicht gerne selbst platzen lassen? - bei der Coda von Tschaikowskys Ouvertüre 1812, Kanonendonner zu imitieren. Bei der marschigen Zugabe durfte natürlich auch mitgeklatscht werden. Dafür gab es am Ende des Konzertabends auch begeisterten Applaus.

(NGZ)
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