Korschenbroich Stadt will Gewerbegebiete tauschen

Korschenbroich · Die Stadt möchte Flächen, die bislang für die Ansiedlung von Gewerbe vorgesehen waren, für diese Zwecke aufgeben und im Gegenzug neue Gewerbeflächen ausweisen. Im Holzkamp beispielsweise soll es keine Firmen mehr geben.

 Der Stadt fehlen Gewerbeflächen: Im Juni 2012 erfolgte der Spatenstich für die "Glehner Heide". Die sechs Hektar große Fläche ist schon fast vergriffen. Jetzt hofft die Verwaltung durch einen Tausch auf eine Gebietserweiterung.

Der Stadt fehlen Gewerbeflächen: Im Juni 2012 erfolgte der Spatenstich für die "Glehner Heide". Die sechs Hektar große Fläche ist schon fast vergriffen. Jetzt hofft die Verwaltung durch einen Tausch auf eine Gebietserweiterung.

Foto: Berns

Es gibt unterschiedliche Gründe, bestehende Planungen aufzugeben und neue potenzielle Gewerbeflächen in den Blick zu nehmen. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Denkmalpflege beauftragte die Verwaltung jetzt einstimmig, darauf zu reagieren und nach neuen Gewerbeflächen Ausschau zu halten. Insgesamt geht es um rund 20 Hektar.

Anfang Dezember hatte es ein Gespräch mit der Bezirksregierung Düsseldorf gegeben. Die ist gerade dabei, den neuen Regionalplan aufzustellen und würde die möglichen Änderungen in Korschenbroich gerne noch mit aufnehmen. Insofern ist eine gewisse Eile geboten. Der Technische Beigeordnete Georg Onkelbach berichtete jetzt von neuen Erkenntnissen aus den Gesprächen mit der Bezirksregierung: "Man hat uns gesagt, dass in der Wasserschutzzone IIIa keine Entwicklung von Gewerbeflächen möglich ist. Das war früher nicht so, man geht da mittlerweile sehr restriktiv vor", erklärte Onkelbach. Betroffen ist eine Fläche im Bereich Waldfriedhof/Zollhausstraße. Die Stadt muss sich von der Vorstellung verabschieden, dass dort jemals Gewerbe angesiedelt werden könnte.

Im Holzkamp möchte die Verwaltung keine weitere Gewerbeansiedlung, weil dort Wohnbebauung mittlerweile eindeutig Vorrang hat. Man möchte ausschließen, dass die neuen, beziehungsweise noch zu entwickelnden Wohngebiete durch Gewerbebetriebe beeinträchtigt werden. "Für den Holzkamp haben wir andere Ziele als noch vor einigen Jahren", erklärte Andreas Heidemann (CDU). Seine Fraktion unterstütze die Vorschläge der Verwaltung. Albert Richter (SPD) regte Folgendes an: "In Kleinenbroich sollten wir am Holzkamp nicht alle 20 Hektar, die für Gewerbe vorgesehen waren, aufgeben, sondern ein bis zwei Hektar belassen." Es gehe zunächst um eine Grobplanung, die die SPD unterstützen werde. "Die Flächen der ,Glehner Heide' werden uns aus den Händen gerissen", sagte Andreas Heidemann. Insofern sei es sinnvoll, dieses Gebiet um drei Hektar zu erweitern. Die neue Strategie sieht vor, neue Gewerbeflächen an bestehende anzubinden. 17 Hektar sollen im Raderbroicher Feld ausgewiesen werden, gegenüber dem Gewerbegebiet Friedrich-Ebert-Straße, aber jenseits der Bahnlinie. Die Bezirksregierung hat signalisiert, diesen Plänen zuzustimmen. Die genaue Abgrenzung zwischen Gewerbe und Wohnungsbau soll später im Rahmen eines städtebaulichen Konzepts erfolgen - eines Konzeptes, das die Bezirksregierung erwartet.

In Glehn soll die Erweiterung des Gewerbegebietes "Glehner Heide" über die L 32 hinaus in Richtung Nordwesten erfolgen. Zu den drei Hektar kommen rund zwei Hektar hinzu, weil die Rheinische Warenzentrale ihren Standort im Glehner Westen aufgeben wird. Eine Entscheidung für den neuen Standort steht allerdings noch aus.

(NGZ)
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