Korschenbroich Stadt investiert in Brücken-Infrastruktur

Korschenbroich · Die Verwaltung steht kurz vor dem Abschluss eines Sanierungsprogrammes für Brücken. Drei Bauwerke werden jetzt in Teilen neu errichtet. Ziel der Stadt ist es, einem Sanierungsstau vorzubeugen. Die Kosten liegen bei rund 216.000 Euro.

Beigeordneter Georg Onkelbach (links) und Ralf Kronauer, der zuständige Fachingenieur der Stadtverwaltung, auf der Behelfsbrücke am Stirkenbend in Kleinenbroich. Die Fußgängerbrücke über den Jüchener Bach wird dort neu gebaut.

Beigeordneter Georg Onkelbach (links) und Ralf Kronauer, der zuständige Fachingenieur der Stadtverwaltung, auf der Behelfsbrücke am Stirkenbend in Kleinenbroich. Die Fußgängerbrücke über den Jüchener Bach wird dort neu gebaut.

Foto: cka

Rost ist ihr größter Feind: Sobald der alte Beton bröckelt, liegen empfindliche Stahlteile der Brücken frei und beginnen zu korrodieren. Das greift die Substanz an und kann im Extremfall die Sicherheit der Menschen gefährden, die eine marode Brücke überqueren. Die Stadt will einen Sanierungsstau vermeiden und hat in den vergangenen Jahren kräftig in ihre Brücken investiert. Jetzt steht sie kurz vor dem Abschluss eines Sanierungsprogramms, bei dem 15 ihrer 31 Brücken auf Vordermann gebracht wurden. Mit dem Teil-Neubau zweier Fußgängerbrücken und einer breiten Wirtschaftswegebrücke schließt die Stadt das Projekt in vier bis acht Wochen ab. Die Arbeiten an den letzten drei Bauwerken laufen auf Hochtouren.

Eine der Brücken, an denen seit Mitte August gearbeitet wird, ist die, die am Stirkenbend in Kleinenbroich über den Jüchener Bach führt. Es handelt sich um eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer, an der die vergangenen Jahrzehnte deutliche Spuren hinterlassen haben. Fachingenieur Ralf Kronauer erklärt: "Die Brücken im Stadtgebiet werden immer wieder überprüft, meist im Rhythmus von sechs Jahren. Das ist vergleichbar mit einer TÜV-Prüfung beim Auto - nur dass eben mehr Jahre zwischen den einzelnen Prüfungen liegen." Werden Mängel festgestellt, wird die Brücke häufiger überprüft und ihr Zustand herabgestuft. Je nach Haushaltslage wird die Stadt zeitnah aktiv und leitet eine Sanierung in die Wege.

Am Stirkenbend - die Brücke soll vermutlich zum Ende der 1960er Jahre gebaut worden sein - war Rost ein Problem, der durch abbröckelnden Beton an der Unterseite an ihren Stahlelementen entstanden ist. "Korrosion entsteht auch an den Geländern auf der Brücke", sagt Ralf Kronauer, der dies auf mehrere Faktoren zurückführt, unter anderem auf den Einsatz von Streusalz, das den Rost vorantreibt. "Die Widerlager konnten wir an dieser Brücke weiter verwenden", sagt Kronauer. Demnächst soll mit einem Schwerlastkran ein Fertigbauelement aus Stahlbeton auf die Brückenköpfe gesetzt werden, das die alte Brücke ersetzt. Bis dahin müssen Fußgänger und Radfahrer auf eine schmale Ersatzbrücke aus Holz ausweichen.

In die letzten Brücken am Stirkenbend, am Erlenweg und am Fischteich, die noch zum aktuellen Sanierungsprogramm zählen, investiert die Stadt rund 216.000 Euro. Mit etwa 134.000 Euro ist die Baumaßnahme an der 7,10 Meter breiten Brücke am Fischteich (Wirtschaftsweg) die teuerste. Vergleichsweise jedoch handelt es sich bei den drei Brücken um "kleine Fische": Wesentlich größere Projekte hatte die Stadt für die Sanierung der Brücken an der Bismarckstraße, Matthiasstraße (beide Kleinenbroich) und der Schulstraße (Glehn) gestartet. "Bald folgen weitere Untersuchungen, bei denen der Zustand der Brücken erneut überprüft wird", sagt Beigeordneter Georg Onkelbach.

(cka)
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